FG Verwaltungsdigitalisierung: Einblick in den Maschinenraum der Landesverwaltung

Die Fachgruppe Verwaltungsdigitalisierung der DiWiSH trifft sich regelmäßig, um aktuelle Entwicklungen und Praxisbeispiele rund um die digitale Transformation der Verwaltung zu beleuchten. Beim jüngsten Treffen im KITZ in Kiel drehte sich alles um ein Thema, das derzeit ganz oben auf der Agenda der Landesregierung steht: digitale Souveränität durch Open Source.
Mit dabei: über 50 Teilnehmende, jede Menge Expertise und der gemeinsame Wunsch, hinter die Kulissen zu schauen. Wie funktioniert Open Source wirklich im Verwaltungsalltag? Wo hakt es (noch)? Und welche Projekte treiben die Entwicklung bei uns im Land konkret voran?
Open Source als Realität – nicht als Vision
Nicole Beckendorf (Staatskanzlei SH) gab als Open Source Program Office (OSPO) des Landes einen authentischen Einblick in die laufende Umstellung auf LibreOffice, Thunderbird und Nextcloud. Ihr Fazit: Open Source ist längst kein Experiment mehr, sondern gelebte Realität im ZIT (Zentrales IT-Management des Landes SH). Auch wenn der Weg nicht frei von Stolpersteinen war, zahlt sich der Wechsel aus, insbesondere, weil das Land aktiv Feedback aufnimmt und in die Weiterentwicklung einfließen lässt.
Neue Förderung für Open Source in der Wirtschaft
Alexander Rosenthal vom DigitalHub.SH stellte die neue Open-Source-Förderung des Landes vor, die sich an mittelständische Unternehmen richtet. Sie ergänzt die Aktivitäten der Landesverwaltung und zielt darauf ab, auch in der Wirtschaft digitale Souveränität auf Basis quelloffener Lösungen zu stärken.
Wer dazu mehr wissen will, wendet sich gerne an das Team vom DigitalHub.SH.
Impulse aus der Praxis und strategische Perspektiven
Mit einem Impuls zur Rolle von Open Source als Schlüssel zur digitalen Souveränität eröffnete Martin Scholze (PwC) die wirtschaftliche Perspektive. Anschließend gab Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, ein Update zur Open-Source-Strategie des Landes. Er betonte: Schleswig-Holstein setzt nicht nur Maßstäbe im Bund, sondern wird auch überregional, etwa in Dänemark, für seinen Ansatz wahrgenommen.
SH-Projekte live: OSS-E-Akte und KI-Prototypen
Besonders wertvoll waren die Einblicke in zwei aktuelle Entwicklungsprojekte: die OSS-basierte E-Akte sowie eine KI-gestützte Förderanwendung, die derzeit im Land entwickelt werden. Beides zeigt, wie Open-Source-basierte Lösungen konkret ausgestaltet und eingesetzt werden können.
Weitere Infos zu den OSS-Lösungen finden sich hier.
Austausch mit Tiefgang
Mit über 50 Teilnehmenden war das Interesse groß – viele kamen gezielt aus anderen Regionen angereist. Die Kombination aus strategischen Impulsen, praxisnahen Erfahrungsberichten und intensivem Austausch sorgte für eine rundum gelungene Veranstaltung.