Studierende der FH Wedel lösen Probleme aus der Praxis
Sechs Bachelor- und zwei Master-Absolventen von DiWiSH-Mitglied Fachhochschule Wedel haben in diesem Semester eine besondere Auszeichnung erhalten. Für Ihre herausragenden Abschlussarbeiten erhielten sie im Rahmen ihrer Zeugnisvergabe am 28. September 2012 Preise vom Wedeler Hochschulbund e.V., dem Förderverein der Hochschule.
Zentrales Kriterium bei der Auswahl der besten Arbeiten ist jedes Semester der Praxisbezug: Die Abschlussarbeiten sollen Lösungen für reale Problemstellungen aufzeigen. Genau das ist Bachelor-Absolventin Kim Huthmann gelungen. Mit ihrer Abschlussarbeit zum Einsatz von QR-Cordes überzeugte sie ihre Betreuer. Zum einen die Axel Springer AG, mit deren Kooperation die Abschlussarbeit entstand und zum anderen Prof. Dr. Ulrich Raubach von der FH Wedel.
QR-Codes in Printanzeigen: Raum für Fehler
Ihre Abschlussarbeit im Studiengang BWL hatte Huthmann QR-Codes in Printanzeigen gewidmet (englisch Quick Response, schnelle Antwort). In den zweidimensionalen Codes sind Links zu Internetseiten oder multimedialen Inhalten eingebettet, die sich mit einem Barcode-Reader auf einem Smartphone auslesen lassen.
Verknüpfung von Print- und Multimediaangeboten
„QR-Codes machen es möglich, klassische Printmedien und Multimedia-Inhalte zu verbinden. Das macht auch Sinn, denn jedes dritte gekaufte Mobiltelefon ist ein Smartphone. Die Zielgruppe ist dementsprechend groß“, erklärte Betreuer Prof. Raubach in seiner Laudatio. Werber nutzen die QR-Codes in Anzeigen, um die Zielgruppe mit Zusatzinformationen (Link zur Produktwebseite) zu versorgen oder neugierig zu machen (Link zum Gewinnspiel, Rabatt-Aktionen).
Checkliste für den Einsatz von QR-Codes
Dabei machen die Werber laut Raubach noch allerlei falsch. „Frau Huthmann hat in ihrer Abschlussarbeit eine Checkliste für den Einsatz und Erfolg von QR-Codes in Printanzeigen erarbeitet, die es in diesem Umfang noch nicht gab. Damit hat Frau Hutmann einen großen Beitrag für die Praxis geleistet“, lobte Raubach die FH-Wedel-Absolventin.
Datenflut strukturiert: Windenergieanlagen zuverlässig planbar
Einen Lösungsansatz für ein Praxisproblem bot auch Hendrik Schnack, Master-Student des Wirtschaftsingenieurwesens, mit seiner Abschlussarbeit im Bereich Erneuerbare Energien. Entstanden ist die Arbeit in Kooperation mit der RETC, Renewable Energy Technology Center GmbH .
Modell zur Nutzung von Felddaten der Vergangenheit
Weltweit nimmt die Nutzung von On- und Offshore-Windenergieanlagen zur Stromerzeugung zu. Das Problem: Bislang fehlen Langzeiterfahrungen. Aussagen über die Verfügbarkeit und Lebensdauer der Anlagen zu treffen, ist schwierig. Pro Jahr stehen den Anlagenbetreibern 3,6 Millionen Datensätze zur Verfügung. Sensoren erfassen zum Beispiel die Windgeschwindigkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Hendrik Schnack hat in seiner Abschlussarbeit an der FH Wedel ein Modell entwickelt, mit dem Felddaten der Vergangenheit für zukünftige Entwicklungen genutzt werden können.
Vorhersagen ermöglichen größere Planbarkeit
„Hendrik hat Methoden und Werkzeuge entwickelt, mit denen wir die Windenergieanlagen von morgen genauer planen können. Beispielsweise haben wir ermittelt, dass 95 Prozent aller Blattlager innerhalb der ersten fünf Jahre repariert werden müssen. Wenn wir alle Daten nutzen, könnten wir beispielsweise herausfinden, bei welcher Lagertemperatur die Blattlager länger ohne Reparatur laufen und diese anpassen“ erklärt Betreuer Dipl.-Ing. oec. Marc Mäuseler von der RETC. Für die Betreiber der Windenergieanlagen würden damit Betriebs- und Wartungskosten kalkulierbar und die Zuverlässigkeit der Anlagen erhöht.
Abschlussarbeit in der Praxis: Mit einem Fuß in der Tür
Wer mit einer guten Abschlussarbeit in der Praxis überzeugt, hat große Chancen, vom Studium direkt in die erste Festanstellung zu wechseln. Daher müssen alle Studierenden der FH Wedel ein Praktikum absolvieren, bevor sie ihre Abschlussarbeit anfertigen.
Den Start in den Beruf erleichtern
Das Konzept der Hochschule, Studierenden damit den Start in den Beruf zu erleichtern, geht auf: „Das ist eine tolle Möglichkeit sich gegenseitig zu beschnuppern. Man bekommt einen besseren Blick dafür, wie und wo man die Person am besten einsetzen kann. Die Fachhochschule Wedel bildet exzellente Absolventen aus und einen davon haben wir uns mit Hendrik gesichert“, freut sich Mäuseler.
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