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„Im Büro wird nur Ladung gelöscht“ - New Work Talk 2018

Talk im Update: So sehen Digital-Unternehmer die Zukunft der Arbeitswelt

In der Arbeitswelt von morgen wird es keine Büroräume für die reine Sachbearbeitung mehr geben müssen, meint Tom Malessa. Der neue Projektleiter des Clustermanagements Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (Di-WiSH) stellte gestern in Neumünster seine Thesen für „Office in Motion“ vor. Knapp 50 Mitglieder des DiWiSH-Vereins hörten ihm im Update von Kieler Nachrichten und Segeberger Zeitung zu.

Foto: Thorsten Geil, Kieler Nachrichten

Nötig sind nach seinen Untersuchungen in Unternehmen nur Räume für Begegnung, Rückzug, Kollaboration (im Sinne von Kooperation und Zusammenarbeit), Besprechung und Bewegung. „Die reine Sacharbeit am Rechner kann überall passieren. Im Büro wird nur Ladung gelöscht und neue Energie getankt“, meinte Malessa, der über dieses Thema geforscht hat.

Darauf müssen sich Unternehmer seiner Ansicht nach schnell einstellen, wenn sie im Wettbewerb um die klügsten Köpfe bestehen wollen. „Die jungen Leute ticken heute anders. Die suchen einen Job, in dem sie auch mal drei Monate in Barcelona arbeiten können und der Chef ihnen den Flug bezahlt“, sagte Malessa.

Laut einer Studie entstehen in Deutschlands Unternehmen nur 24 Prozent der neuen Ideen in den Räumen der Firma, davon nur zehn „in langweiligen Meetings“, wie Malessa sagte. Gegen das Homeoffice sei überhaupt nichts zu sagen. Dann merke der Chef lediglich etwas später, wenn der Mitarbeiter nicht produktiv ist.

Foto: Thorsten Geil, Kieler Nachrichten

In weiteren Vorträgen ging es auf der Veranstaltung um den kulturellen Wandel, den man in Unternehmen herbeiführen müsse, um zum Erfolg zu kommen. Unternehmer Uwe Rotermund nannte als Beispiele eine wert- und menschenorientierte Haltung, geeignete Organisationsformen, klares Feedback und konsequentes Lernen. Heiko Fritz von der Firma Quadro Office Nord sprach über moderne Büromöbel und Raumgestaltung.

Im Publikum herrschte drei Stunden lang große Aufmerksamkeit bei den Unternehmern; die Themen kamen gut an. „Ich habe mich in vielen Punkten bestätigt gesehen, in meiner Firma auf dem richtigen Weg zu sein. Aber ich glaube, der bevorstehende Wandel der Unternehmenskultur ist im Mindset vieler Unternehmen noch längst nicht angekommen“, sagte Sebastian Fricke, Mitglied von Di-WiSH und Inhaber einer Werbeagentur in Neumünster.

Das Clustermanagement Digitale Wirtschaft Schleswig- Holstein (DiWiSH) ist ein Netzwerk für kleine und mittelständische Unternehmen der IT-, Medien- und Designwirtschaft. DiWiSH ist in öffentlich- privater Zusammenarbeit bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH) angesiedelt. Der angedockte Verein DiWiSH unterstützt das Clustermanagement auch finanziell und hat den Zweck, den Technologiestandort im Norden zu stärken. Er hat mehr als 200 Mitglieder.

Foto: Thorsten Geil, Kieler Nachrichten

Quelle: Artikel von Thorsten Geil, Kieler Nachrichten

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