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Lübecker Projekt mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor im Gepäck

Letzte Woche warb Entwicklungsminister Dirk Niebel in Afrika für Projekte im Rahmen deutscher Entwicklungspolitik. Mit im Gepäck hatte der Minister bei seinen Gesprächen in Ghana ein best practice Modell mit hohem Nachhaltigkeitseffekt aus Lübeck. Besonders vor dem Hintergrund, dass die Entwicklungspolitik stärker als bisher mit Hilfe privater Firmen betrieben werden soll, dient das Public Private Partnership-Projekt „Kumasi-Lübeck-Modell“ beispielgebend als ein Modell für die Einbeziehung privater wirtschaftspotenter Partner in die Entwicklungspolitik. Studienschwerpunkte Biomedical IT und Industrial IT Teilgefördert durch das Bundesministerium für Zusammenarbeit, BMZ, hatten deutsche Firmen, namentlich DrägerForum GmbH und cbb software GmbH, im Kumasi-Lübeck-Projekt zusammen mit ihren ghanaischen Tochterunternehmen im engen Schulterschluss mit der Fachhochschule Lübeck an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) Kumasi in Ghana die Studienschwerpunkte Biomedical IT und Industrial IT eingerichtet. Computer Engineering als weiterer Studiengang Die Initiatoren an der FH Lübeck, Prof. Dr. Cecil Bruce-Boye, Fachbereich Elektrotechnik & Informatik und Prof. Dr. Joachim Litz, Vizepräsident der FH Lübeck, haben das Curriculum des Studiengangs Computer Engineering am College of Engineering der KUNST in Abstimmung mit den Unternehmen in Ghana überarbeitet und der KNUST an die Bedingungen vor Ort angepasst. „Train the Trainer“ für die KNUST-Hochschullehrer IT-Fragestellungen, die für die Zusammenarbeit der ghanaischen Firmen mit ihren deutschen Partnern von Bedeutung waren, wurden somit im Lehrplan der KNUST berücksichtigt. Nach dem Konzept „Train the Trainer“ wurden Hochschullehrer der KNUST in Deutschland an der Fachhochschule Lübeck und in den Deutschen Partnerunternehmen auf ihre zukünftige Arbeit vorbereitet. Parallel wurden Labore für Industrial IT und Biomedical IT an der KNUST eingerichtet, die von den privaten Projektpartnern, der Hospital Engineering Ltd., Ghana, und Dräger Medical, Lübeck, gespendet wurden. Mittlerweile hat das College of Engineering der KNUST einen eigenen Studiengang namens Biomedical Engineering eingerichtet, in dem Klinik-Fachpersonal vor Ort ausgebildet wird. Der Studiengang ist von allen umliegenden Kliniken anerkannt. KNUST-Absolventen zur Projektunterstützung Im Teilbereich Industrial IT des damaligen Kumasi-Lübeck-Modells ist die Nachhaltigkeit des PPP-Projekts am deutlichsten. Das ghanaische Tochterunternehmen iBit Soft Ltd. des deutschen Projektpartners cbb software GmbH betreibt seit 2006 das Projekt Power Automation in Nigeria auf einem hohen technischen Niveau. In Kürze soll daraus der After-Sales-Service der Fa. Siemens Ltd. Nigeria übernommen werden. Zur Bearbeitung und Umsetzung dieses Projektes wurden bereits Absolventen der KNUST aus dem Studiengang Industrial IT eingestellt. Weichen für Weiterqualifizierung gestellt Auch im Bereich der Qualifizierung und Fortbildung ist die Nachhaltigkeit des Projekts gut ablesbar: Bereits vier Absolventen des Bachelor-Studiengangs Biomedical Engineering der KNUST haben ihre Ausbildung zum Master of Science im Internationalen Studiengang Biomedical Engineering in Lübeck (gemeinsamer Studiengang von Fachhochschule und Universität Lübeck) mit großem Erfolg fortgesetzt. Zwei der Masterstudenten erhielten eine Ausbildungsunterstützung von dem ghanaischen Projektpartner Hospital Engineering Ltd., bei dem sie seit ihrem erfolgreichen Abschluss angestellt sind. Lokale Fachkräfte enorm wichtig Voraussetzung für das Engagement deutscher privater Wirtschaftspartner in Ghana (und Afrika generell) ist das nachhaltige Rekrutieren von lokalen Fachkräften. Daher garantierte die marktorientierte Überarbeitung des Curriculums im Kumasi-Lübeck-Modell die erfolgreiche Realisierung des Projekts mit einer entsprechenden Nachhaltigkeit. Und darin liegt eine der Stärken der deutschen Entwicklungspolitik. Pressekontakt Frank Mindt Pressestelle der FH Lübeck Abt. IV - Kommunikation, Kooperation und Marketing Tel. 0451.300 5305 Fax 0451.300 5470 Email: presse@fh-luebeck.de

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