Apps für alle Endgeräte - erste Forschungsergebnisse
Applikationen, kurz "Apps" genannt, dominieren derzeit den Smartphone-Markt. In Zukunft sollen Apps nicht nur auf Smartphones, sondern auch plattformübergreifend eingesetzt werden: auf internetfähigen Fernsehern, Tablet- und Desktop-PCs, Spielkonsolen und sogar in Autos. Dann lässt sich mithilfe solcher Anwendungen zum Beispiel der Urlaubsort stressfrei erreichen, wie das Konsortium des Projektes webinos und Fraunhofer FOKUS in einem Video demonstrieren. Um Web-Anwendungen zukünftig plattform- und geräteübergreifend bereitzustellen, entwickeln derzeit 20 Partner aus Industrie und Forschung in dem Projekt webinos eine Open-Source-Plattform sowie Software-Komponenten.
"Mit der von uns angestrebten Technologie wollen wir die Programmierung und Entwicklung von Apps ermöglichen, die sich benutzerfreundlich, sicher und nahtlos auf einem breiten Spektrum an Endgeräten einsetzen lassen", erläutert Projektleiter Dr. Stephan Steglich, Fraunhofer FOKUS. Die Nutzung soll unabhängig von den jeweiligen Hardwarespezifikationen und Betriebssystemen erfolgen.
Erster Prototyp bis Ende 2011
Ende März 2011 hat das Projekt-Konsortium die ersten Forschungsergebnisse veröffentlicht. Berichte zu den Themen Anwendungsfälle, Sicherheit, technische Anforderungen und Branchenumfeld stehen zum Download bereit. Das von der Europäischen Union mit zehn Millionen Euro geförderte Projekt startete im September 2010 und läuft bis 2013. Ein erster Prototyp der Technologie wird für Ende 2011 erwartet.
Kooperation von Experten aus Forschung und Unternehmen
Unter Federführung von Fraunhofer FOKUS kooperieren in webinos Forschungseinrichtungen mit internationalen Großkonzernen - darunter Sony Ericsson, Deutschen Telekom, Samsung, BMW Forschung und Technik. Darüber hinaus ist das Standardisierungsgremium W3C in dem Konsortium vertreten. Die Partner wollen so die Kompatibilität mit bestehenden und zukünftigen Standards sicherstellen.
Neue Geschäftsmodelle für KMUs
Basierend auf der Open-Source-Technologie sollen neue Geschäftsmodelle erschlossen werden, um vor allem kleinen und mittelgroßen Unternehmen den Weg in den Markt mit den Internet-Diensten zu ebnen. "Mit der standardisierten, interaktiven Plattform richten wir uns vor allem an Software- und Anwendungsentwickler", so Dr. Nick Allott, technischer Koordinator von webinos und Gründer von NquiringMinds Ltd. "Kleinunternehmen und Mittelständler können sich mit deutlich geringerem Programmierungs- und Vertriebsaufwand als bisher Zugang zum App-Markt verschaffen", ergänzt Dr. Steglich. Der Kauf oder die Eigenentwicklung zusätzlicher Software zur Individualisierung von Services für unterschiedliche Plattformen ist dann nicht mehr erforderlich.
Sicher unterwegs mit webinos-Anwendungen
Datenschutz- und Sicherheitsfragen gehören zu weiteren Kernthemen von webinos. Web-Anwendungen, die mit Hilfe der bereitgestellten Technologie programmiert werden, sollen sich unbeschränkt und grenzenlos einsetzen lassen - immer vorausgesetzt, der Benutzer willigt ein. In die Open-Source-Plattform sind Funktionen eingebettet, durch die vertrauliche Informationen und Funktionen explizit unter die Aufsicht des Nutzers gestellt werden.
Weitere Informationen
www.webinos.org
www.fokus.fraunhofer.de
Quelle idw - Informationsdienst Wissenschaft