Chancen und Risiken der Solo-Selbstständigkeit
Gemeinsame Veranstaltung zur Begegnung von Kirche und Wirtschaft
Werner Kässens, KiWi GmbH. (Foto: KiWi GmbH)
„Kiel ist eine Stadt mit einem gründerfreundlichen Klima und die Wirtschaftsförderung bietet den interessierten Gründern kompetente Beratung, nachhaltige Betreuung und ein effektives Netzwerk an. Die Beratung ist immer persönlich und individuell. Die Unterstützung bei der Erstellung des Businessplanes ist ebenso wichtig wie die Tragfähigkeitsprüfung der Gründungsidee. Das Ziel ist der unternehmerische Erfolg – und der will gut vorbereitet sein. Aber nicht nur die Chancen, Stärken und der Erfolg verdienen Beachtung. Zur Unternehmensgründung gehören Schwächen und Risiken dazu. Gerade das Scheitern einer Selbstständigkeit beinhaltet wertvolle persönliche Erfahrungen für Gründer und ihre berufliche Zukunft. Der Mut, sich selbstständig zu machen, verdient Respekt“, unterstreicht Werner Kässens, Geschäftsführer der KiWi GmbH.
In der Öffentlichkeit wird die Situation von Gründer/innen, die die Gründungsphase überstanden haben, sich aber in einer oftmals prekären Zone zwischen Erfolg und Scheitern bewegen, kaum thematisiert. Die „Prekariatszone“ einer selbstständigen Erwerbstätigkeit sowie die damit einhergehenden sozialen und beruflichen Risiken sind kaum bekannt. Bischof Magaard vom Sprengel Schleswig und Holstein: „Es ist zu begrüßen, dass der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) und die KiWi GmbH Impulsgeber für eine Wahrnehmung sind, die die Sorgen und Nöte der Solo-Selbstständigen in gleicher Weise in den Blick nehmen wie ihre Wünsche, Ziele und Erfolge. Es ist auch Aufgabe der kirchlichen Seelsorge, dem „Prekären Unternehmertum“ mehr Aufmerksamkeit zu widmen, genau hinzuhören, hinzusehen und sich zu informieren.“
Dipl. Psychologin Frau Dr. Rövekamp erläuterte anhand ihrer wissenschaftlichen Arbeit zum Thema: Motivation Selbstständigkeit: „Für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens ist oftmals die Fach-, die unternehmerische und die Handlungskompetenz entscheidend. Ebenso die persönliche Erwerbsbiografie und eine klare Zielorientierung. In denen von mir geführten Interviews haben sich unterschiedliche Typen von Gründern herauskristallisiert. Ich unterscheide Normalunternehmer, Abbrecher, Sinnsuchende, Aufstocker, Doppel-/Mehrgleisige. Erfolg oder Nicht-Erfolg wird je nach Typ in Verbindung mit materiell oder immateriell definiert.“
Podium. (Foto: KiWi GmbH)
Was sind die Motive für eine Selbstständigkeit, welche Hoffnungen verbinden sich damit? Was brauchen Gründer/innen in dieser Phase? Was bedeutet für sie Erfolg und Scheitern? Wie können sie durch wen unterstützt werden? Welche Erfahrungen machen und erleben sie in Gesellschaft und in Wirtschaft? Für die Fragen und Antworten standen Eckhard Reiser /eos.beratung, Marie Delaperrière / Unverpackt, Silvia Janzen / Küche AHOI! und Michael Ströh / fixmybike zur Verfügung und schilderten ihre ganz persönliche Motivation und ihre Erfahrung mit der eigenen Unternehmensgründung.
Die sich anschließende Diskussion zeigte deutlich: Das Thema ist spannend und es gibt weiteren Gesprächsbedarf. Was kann Wirtschaft, Politik und Kirche beitragen zur wirtschaftlichen Zufriedenheit und dem persönlichen Erfolg von Gründern? Fragen, die ggf. auf einer weiteren Veranstaltung von Kirche und Wirtschaft erörtert werden.
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