Das sind die kreativsten Köpfe Deutschlands: die 32 Kultur- und Kreativpiloten 2020

Auch und gerade in diesen herausfordernden Zeiten würdigt die Bundesregierung inzwischen zum elften Mal die 32 „kreativsten Köpfe des Jahres“, die innovativsten Ideen und Unternehmer*innenpersönlichkeiten als Kultur- und Kreativpiloten Deutschland 2020. Unter den Titelträger*innen befindet sich auch DiWiSH-Mitglied Tricode UG mit der App "Statusplus Blutspende". Bereits die Startphase des Wettbewerbs lieferte ein Rekordergebnis: Um die einzige Auszeichnung der Bundesregierung für Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft bewarben sich 1.170 Projekte aus dem gesamten Bundesgebiet.


„Besonders in herausfordernden Zeiten wie diesen brauchen wir die innovativen Leistungen kreativen Unternehmertums“, sagt Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. „Die 32 Unternehmerinnen und Unternehmer, die wir 2020 als Kultur- und Kreativpiloten Deutschland auszeichnen, beeindrucken mit wirkungsreichen Kernkompetenzen. Sie entwickeln, ob als Soloselbständige oder im interdisziplinären Team, Produkte und realisieren Projekte, deren Schnittstellenfunktion zwischen Kultur- und Kreativwirtschaft, Technologie und vielen anderen Branchen zukunftsweisend ist. Sie gehören zu den wichtigsten Querschnittsbranchen Deutschlands.“

Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, betont, dass die Rekordbeteiligung und die Vielfalt der Preisträger*innen zeigen, dass sich die Kultur- und Kreativwirtschaft auch in diesem ungewöhnlichen Jahr ihren Mut bewahrt hat, Neues zu erfinden und anders zu denken: „Die Kultur- und Kreativpiloten zeigen auch in diesem Jahr, wie sehr die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihrem frischen Erfindergeist zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes beiträgt und gleichzeitig gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Gerade im Zeichen der jetzigen Krise brauchen wir ihr lösungsorientiertes Denken und den unternehmerischen Mut, neue Ideen zur Anwendungsreife zu entwickeln. Beides haben die kreativen Köpfe hinter Projekten wie United We Stream, dem Duschbus für Obdachlose oder den ‚Fact Snacks‘ gegen Desinformation bewiesen. Diese kreativen Leistungen wollen wir mit unserer Auszeichnung weiterhin sichtbar machen.“

Die diesjährigen Titelträger*innen haben sich in den vergangenen Monaten gegen mehr als 1.100 Mitbewerber*innen durchgesetzt – sie profitieren nun neben der bundesweiten Aufmerksamkeit von einem weitreichenden Expert*innen-Netzwerk der Kultur- und Kreativwirtschaft und erhalten ein individuell zugeschnittenes, einjähriges Mentoring-Programm, das sie in ihrer unternehmerischen Entwicklung unterstützt.

2020 – ein besonderes Jahr, das kreative Lösungen hervorbringt

Ihre Individualität und intrinsisches Unternehmer*innentum eint die diesjährigen Titelträger*innen, darunter die Akteur*innen von United We Stream, einer inklusiven digitalen Plattform und Streaming-Initiative als globale Bühne für die kreative Community, um Clubkultur trotz Pandemie zugänglich und sichtbar zu machen. Die Designerinnen Laura Mohn und Maria Möller machen mit einem Daumenkino Gebärdensprache spielerisch einfach erlernbar. Laura Mohn betont: „Inspiration dafür war meine Schwester, die das Down-Syndrom hat. Mit talking hands, wollen wir aber grundsätzlich alle, mit oder ohne Behinderung, ansprechen, denn nur so kann Inklusion funktionieren.“ Das Team von Statusplus Blutspende gewinnt mit einer hochmodernen App junge Neuspender*innen und sichert die regelmäßige Mobilisierung bestehender Spender*innen, indem diese weitreichende medizinische Daten der Blutspende übermittelt. Vielseitige innereuropäische Tierfaser ganz ohne Tierleid und Umweltschäden anzubieten, das gelingt den Gründerinnen von Yarn Sustain aus Reutlingen – mit bei der Fellpflege ausgekämmter Unterwolle langhaariger Hunderassen. Ebenfalls ausgezeichnet wurden GoBanyo, deren Duschbus Obdachlosen die kostenlose und regelmäßige Möglichkeit gibt, sich zu waschen und saubere Wäsche zu erhalten. Die Web-App der Hamburger Initiative Facts for Friends stellt „Fact Snacks“ als schnell teilbare, fundierte und prägnante Richtigstellungen von Fake News in Internet, Social Media und Messengern zur Verfügung, ein unschätzbares Tool in Zeiten informationeller Verunsicherung.

Die Titelträger*innen: Bekanntgabe und Auszeichnungsveranstaltung

Voraussichtlich Mitte Februar 2021 wird situationsabhängig dann die digitale Auszeichnungsveranstaltung stattfinden, nähere Informationen dazu werden zeitnah zur Verfügung gestellt. Anbei finden Sie eine Auflistung aller diesjährigen Titelträger*innen sowie Informationen zu den ausgezeichneten Unternehmen. Gern arrangieren wir für Sie Interviewmöglichkeiten und versorgen Sie mit weiteren Informationen zur Auszeichnung für Porträts oder Beiträge.

Bereits jetzt zur Verkündung möchten wir Ihnen die diesjährigen Kultur- und Kreativpiloten per Video vorstellen. Das Video zur Bekanntgabe und das Best Of Video sind ab 1. Dezember 2020, 07:00 Uhr hier und hier verfügbar.

Kultur- und Kreativpiloten 2020: Die diesjährigen Titelträger*innen (alphabetische Auflistung)


1:1 CONCERTS (Berlin)

Mit 1:1 CONCERTS werden etablierte Konzertrituale neu definiert – für 10 Minuten begegnen sich ein*e Musiker*in und ein*e Hörer*in für ein sehr persönliches Blind Date. Künstler*in, Instrument und Stück werden vorab nicht verraten, auch mit ungewöhnlichen Spielorten wird neues Terrain erobert. So wirkt das Projekt als Multiplikator, verhilft Spielorten und Gastgeber*innen zu Sichtbarkeit und möchte einen substantiellen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft leisten. Gemeinsam mit Partner*innen wurde eine Lösung entwickelt, die unter Einhaltung aller geltenden Hygiene- und Abstandsregeln auch aktuell eine lebendige künstlerische Begegnung ermöglicht. Über freiwillige Spenden der Konzertbesucher*innen konnten dadurch bereits in den letzten, Monaten viele Musiker*innen finanziell unterstützt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

2020 Font Collection (Frankfurt am Main)

Mit der Font Collection will der Künstler Harald Geisler Schriften ähnlich wie Mode saisonal entwerfen und verkaufen – für Schriftindustrie und Schriftgestalter*innen ein vollkommen neuer Gedanke. Denn: viele Schriften, die früher als revolutionär galten und bis heute verwendet werden, haben sich seit Ihrer Entstehung über Jahrzehnte kaum verändert, statt anhand zeitgemäßer Strömungen und aktueller Trends überarbeitet oder modernisiert zu werden.  Die 2020 Font Collection ist eine Erkundungsreise in eine mögliche Zukunft der Schriftgestaltung. Geisler beschäftigt sich mit der Möglichkeit, jede Saison neue Entwürfe für Schriften anzubieten, die den Zeitgeist treffen und formen können. Weitere Informationen finden Sie hier.

Aerosoap (Düsseldorf)

Das interdisziplinäre Kreativlabor realisiert Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Design und Naturwissenschaft. Unter dem Motto „We let material speak“ entwickeln die Designer Thomas Wirtz und Frédéric Wiegand schwebende, fließende, vibrierende oder glühende Visuals und Live Experiences. Mit einer Mischung aus Physik, Chemie und Technik entstehen modulare Systeme in Form von steuerbaren Maschinen, kinetischen Installationen oder interaktiven Objekten, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Botschaften sollen zu echten und greifbaren Erlebnissen werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

ANGEPRANGERT! SPOKEN WORD (Görlitz)

ANGEPRANGERT! SPOKEN WORD kreiert Veranstaltungen, poetische Save Spaces und Workshops, um Menschen mithilfe des gesprochenen Wortes, eine Stimme, Sichtbarkeit und Selbstvertrauen zu geben. ANGEPRANGERT! lehrt die Magie des gesprochen Wortes, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Die große Vision: eine SPOKEN WORD ACADEMY als Bildungsalternative im Literaturbereich. Jessy James LaFleur steht auf der Bühne stellvertretend für Menschen, die aufgrund mangelnder Abschlüsse in der Gesellschaft nur wenig Akzeptanz oder Zuspruch für ihr Schaffen bekommen. Das Workshop-Konzept wird daher vorrangig in Willkommensklassen, Haupt- und Oberschulen oder Behindertenstätten unterrichtet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Botanic Horizon (Sehmatal-Cranzahl)

Vertikale Gärten bieten neuen Lebensraum und ungeahnte Möglichkeiten: Gemeinsam entwickeln die Firmen B+M Textil und BoxoM Saat- und Pflanzschnüre sowie Peripheriesysteme, um die Schnüre mit der richtigen Menge an Wasser, Nährstoffen, Licht und Energie zu versorgen. Das Ziel: Vertikalbegrünung für innen und außen, so unkompliziert, dass jeder in oder an seinen eigenen vier Wänden, darüber, davor oder darunter einen Beitrag zur Selbstversorgung, zur Biodiversität, zur biologischen Gebäudekühlung und Nutzung von Gebäudefassaden realisieren kann. Weitere Informationen finden Sie hier.

Büro für Sinn und Unsinn (Halle)

Neugier für Spiel, Interaktion und erlebnishaftes Lernen – das Büro für Sinn und Unsinn entwickelt interaktive Erfahrungsstationen für Museen und Ausstellungen mit besonderem Fokus auf Kinder, Jugendliche und Junggebliebene. Ziel sind inspirierende Spiel- und Lernerfahrungen mit Herz, Hand und Verstand. Ob eine Wissensstation mit durchgedrehtem Story-Telefon, ein animierter Spieleteppich, der Kinder in Riesen verwandelt, ein digitales 360-Grad-Fernrohr, mit dem man ferne Welten erkundet – das Büro erforscht experimentell die Grenzen und Möglichkeiten von Spiel und verbindet dies mit der neuen digitalen Kultur und der ureigenen menschlichen Natur. Weitere Informationen finden Sie hier.

Cynteract (Aachen)

Cynteract will Rehabilitation etwa nach einem Schlaganfall effizienter und vor allem unterhaltsamer gestalten – indem essentielle Übungen mit motivierenden Computerspielen und einem intelligenten sensorischen Handschuh als Spielsteuerung kombiniert werden. Über die Cynteract-Plattform kann der Therapeut den aktuellen Status des Patienten online nachverfolgen und somit gelingt es, Menschen auf dezentraler Basis digitale Rehabilitation zu ermöglichen. Das Projekt ist gerade für Regionen mit Therapeutenmangel wie Afrika revolutionär und wird von der GIZ unterstützt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Ectoplastic (Halle)

Intuitiv ein Instrument spielen, spontan Einfälle in Klänge übersetzen – das erfordert entweder jahrelange Übung und eine klassische musikalische Ausbildung. Oder die Audio Interfaces von ECTOPLASTIC. Das Unternehmen präsentiert elektronische Musik aus einer neuen Perspektive. So möchte das Team über die auditive Wahrnehmung hinaus auch weitere Sinne ansprechen. Ectoplastic verbinden Musik und Technologie in Kreativapps um elektronische Musik und Sounds zu machen, die man hören, sehen und fühlen kann. Sie entwickeln u.a. audiovisuelle Performances, neue VR-Experiences und einen intelligenten Assistenten zum Musik machen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Facts for Friends (Hamburg)

Durch das Internet, über Social Media und Messenger verbreiten sich Fake News oft in rasanter Geschwindigkeit. Ein Team von 9 Mitgliedern aus den Bereichen Medienwissenschaften, Journalismus, Forschung, Unternehmer*innentum, Projektmanagement, IT und Grafikdesign bietet einen Weg, im Gegenzug Richtigstellungen, Fakten oder Gegenargumente ebenso schnell und weitreichend zu verbreiten. Dabei werden in einer WebApp sogenannte FactSnacks als kurze und prägnante Klar- und Richtigstellungen zur Verfügung gestellt, die schnell und einfach als Text oder Bild geteilt werden können. Weitere Informationen finden Sie hier.

Fantasiehund (Hamburg)

Designerin, Texterin und Trauercoach Anemone Zeim findet, jeder sollte einen Hund haben – wenn der es gut hat. Für Lebensumstände, in denen dies aber nicht möglich ist, weil man/frau allergisch ist, einen stressigen Job hat oder im Altersheim ist, hat sie den Fantasiehund erfunden. Unsichtbar, pflegeleicht und sehr unterhaltsam, in einer Box mit allem, was dazugehört. Handbuch, Fantasiehundefutter, Impfpass, Hundemarke, Hundenapf – und eine wiederverwendbare Kacktüte. Der Fantasiehund lehrt seine Besitzer*innen nicht nur viel über Hunde, sondern auch über sie selbst: als hochwirksames Tool, das die eigene Vorstellungskraft und Kreativität anregt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Fein (Berlin)

Gaming und Spieleentwicklung zählen zu den am schnellsten wachsenden Sektoren der Unterhaltungsindustrie. Gamedesign-Schmieden sprießen aus dem Boden, die Angebote werden bunter und vielfältiger. Jedoch häufig nur in Bezug auf eine klassisch männliche Zielgruppe – und das, obwohl das Interesse an Gaming auch bei Frauen stark zugenommen hat. Fein entwickelt daher Spiele von Frauen für Frauen und möchte so ermutigen, am gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland teilzunehmen. Lea Schönfelder und Franziska Zeiner schöpften bei der Gründung ihres Boutique-Gaming-Studios aus eigenen Erfahrungen in der Branche. Bereits mit ihrem ersten Spiel „Drei Frauen“ zeigen sie ungesehene Blickwinkel auf und definieren ein neues Genre: den interaktiven Roman. Weitere Informationen finden Sie hier.

Femtasy (Berlin)

femtasy ist die erste Streaming-Plattform für sinnliche Hörgeschichten für Frauen und ist damit ein bedeutender Schritt in Richtung Chancengleichheit, denn traditionell werden erotische Inhalte vor allem auf die Bedürfnisse eines männlichen Publikums zugeschnitten. Nach Erkenntnissen des renommierten Sexualforschers Prof. Dr. Clemens Ulrich reagieren Männer sehr viel stärker auf visuelle Reize, während Frauen ihrer Fantasie freien Lauf lassen möchten. Hörgeschichten sind also das perfekte Medium, um qualitativ hochwertige, anregende Inhalte zu produzieren. Die Co-Gründer*innen Nina Julie Lepique und Michael Holzner möchten Frauen dabei unterstützen, ein selbstbestimmteres Leben zu führen, und das Thema weibliche Sexualität in unserer Gesellschaft enttabuisieren. Weitere Informationen finden Sie hier.


Forrest & Love (München)

Das Team von Forrest & Love verfolgt den Ansatz, Luxus und Lifestyle mit Nachhaltigkeit zu vereinen, und bringt herausragendes Design, traditionelle Materialien, Nachhaltigkeit und Lifestyle zusammen: in Trinkflaschen und Bechern, also Gegenständen, die tagtäglich gebraucht – und deswegen bewusst genutzt werden sollten. Die Gründer*innen, die in Indien aufwuchsen, „importierten“ ihre Idee nach Deutschland: Getränke werden dort traditionell in Kupfergefäßen serviert – erwiesenermaßen wirkt das Edelmetall antibakteriell. Die Flaschen von Forrest & Love sind zudem von indischen Künstler*innen gefertigt, TÜV-geprüft und ein stylisches Unikat, das seine*n Besitzer*in jahrzehntelang begleitet. Eine Tradition neu interpretiert. Weitere Informationen finden Sie hier.

Garamantis (Berlin)

Garamantis entwickelt interaktive Installationen und Ausstellungen für bspw. Museen oder Unternehmen, um komplexe Inhalte spielerisch zu vermitteln. So wird beispielsweise ein Tisch zum Portal zu Augmented-Reality-Welten, liefert faszinierende Informationen in Museen, auf Messen und Showrooms oder wird zum zentralen Element von Läden, indem er Kund*innen interaktiv unterstützt – oder, wie auf der Grünen Woche im  vergangenen Jahr in Berlin, Besucher*innen hautnah vorführt, was es heißt, direkt vom Klimawandel betroffen zu sein. Weitere Informationen finden Sie hier.

GoBanyo (Hamburg)

GoBanyo ermöglicht Obdachlosen den Zugang zu Hygiene- und Sanitärangeboten. Pragmatisch, mobil, barrierefrei – in einem Bus, der regelmäßig an unterschiedlichen Standorten in Hamburg anzutreffen ist. GoBanyo hat sich nicht nur zu einem Projekt für würdevolles Waschen und die damit einhergehende Gesundheitspflege entwickelt, sondern zu einem Knotenpunkt für soziale Kontakte und einer Anlaufstelle, an der man sich für Amtsgänge, Wohnungsbesichtigungen oder Arztbesuche vorbereiten kann. Denn oft werden diese aus Scham von obdachlosen Menschen nicht wahrgenommen. Das Konzept des interdisziplinären Gründer*innen-Teams umfasst dabei nicht nur eine angenehme, würdevolle Atmosphäre vor Ort, in der sich die Besucher*innen wohlfühlen sollen, sondern auch eine ansprechende Außendarstellung, die zur Inklusion beitragen soll. Weitere Informationen finden Sie hier.

Huadou Soy Concept Store (Berlin)

Soja ist als Lebensmittel zurzeit durchaus umstritten, da immer mehr Soja genetisch verändert hauptsächlich als Tierfutter Verwendung findet und der Anbau riesige Landschaftsflächen verschlingt. Dabei ist verantwortungsvoll produziertes Soja umweltfreundlich, benötigt wenig Wasser, enthält einen hohen Anteil Eiweiß, reichert den Boden mit Stickstoff an und trägt zu dessen Regeneration bei. Der Huadou Soy Concept Store bietet der Well-developed-Soja-Kultur eine Plattform, um eine vielfältige und gesunde Esskultur und ihre eng mit Buddhismus und Zen verbundene Lebensphilosophie zu erkunden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Instruments of Things (Kiel)

Ein junges Team integriert mit großer Leidenschaft elektronische Musiktechnologien in die Musik- und Eventindustrie, die den Umgang mit Sound zu interaktiven Erlebnissen formen, Menschen zu Musik machen und Performances auf das nächste Level heben. Die direkte Verbindung zwischen Klang und Bewegung schafft Ausdruck, Authentizität und intuitive Spielweisen, da der eigene Körper zum Instrument wird. Dafür werden einzigartige Schnittstellen entwickelt, die Sensoren, Instrumente, Smartphones und vieles mehr kabellos miteinander vernetzen. Weitere Informationen finden Sie hier.

MENTOR Verlag (Berlin)

Mit dem Mentor Verlag konzipieren die Verleger Philipp Scharff und Niclas Rohrwacher Buchprojekte zu gesellschaftlich relevanten Themen, über die Leser*innen und Autor*innen enger zusammenkommen und miteinander in Beziehung treten können – und bei denen die Bedürfnisse von Leser*innen im Mittelpunkt stehen. Dafür veranstaltet der Verlag regelmäßig Events und hat ein innovatives, digitales Vertriebskonzept entwickelt, mit dem die Leserschaft direkt angesprochen und auch in den Entstehungsprozess einbezogen wird. Auch nach dem Kauf bleibt der Verlag mit ihnen im Dialog. Aufgrund mangelnder Möglichkeiten für Live-Events in diesem Frühjahr organisierte das Team kurzerhand ein Online-Leseformat mit prominenten Vorleser*innen und erreichte damit bisher mehr als 100.000 Menschen. Weitere Informationen finden Sie hier.

MyCabin (Konstanz)

Nicht erst seit den Reisewarnungen während der Corona-Pandemie und der Debatte über Langstreckenflüge im Zuge des Klimaschutzes entdecken immer mehr Menschen Urlaube in der Natur für sich. Hotel und Restaurant werden ganz bewusst gegen Zelt und Campingkocher getauscht. Dass das Erlebnis fernab ausgetretener Pfade der Natur wiederum oft zu nahe kommt, wird dabei häufig ignoriert: Wildcamping ist zu einer Belastung geworden. Darauf reagieren die Gründer*innen von MyCabin, mit einer App und einer Website. Die simple und deswegen geniale Idee: Besitzer*innen von nicht ganzjährig genutzten Wiesen, Vorgärten, Hütten und Hideouts können diese auf MyCabin anbieten. Reisende bekommen ein einzigartiges Erlebnis, Landbesitzer*innen eine sinnvolle Nutzung ihrer Flächen. Und Naturschutzgebiete werden geschont. Reisen und Naturschutz vereinen – so einfach und natürlich. Weitere Informationen finden Sie hier.

Paprfloor (Weil der Stadt)

Wenn die Türen einer Messe geschlossen werden, beginnt der Abbau und viele Tonnen Abfall bleiben zurück. Paprfloor ist die nachhaltigere, ressourcenschonende Lösung für Bodenbeläge: Das Unternehmen stellt papierbasierte Bodenbeläge für Messen, Veranstaltungen und temporäre Räume her. Damit schaffen sie eine günstige und nachhaltige Alternative im Bereich der Zwischennutzung: Die Produktion eines Quadratmeters Messeteppich verschlingt ein bis zwei Liter Rohöl. Die Herstellung des flammenhemmenden paprfloor-Materials hingegen keines. Zudem ist der CO2-Ausstoß um acht bis zehn Gramm geringer, denn paprfloor nutzt die natürliche Kreislaufwirtschaft des unterschätzten Rohstoffs Altpapier: Die individualisierten und formschönen Böden werden nach der Benutzung wieder recycelt. Durch sein geringes Gewicht spart die Entsorgung des Belags zudem weiteres CO2 beim Transport ein. Weitere Informationen finden Sie hier.

Ruby Limes (Berlin)

300.000 Menschen sind in Deutschland von Diabetes Typ 1 betroffen. Über 70.000 davon tragen eine Insulinpumpe. Tendenz: steigend. Für die Träger*innen ein lästiger, aber dringend notwendiger Aufwand. Denn die Pumpe muss jederzeit zugänglich und 24 Stunden am Tag mit einem Schlauch und einem Katheter mit dem Körper verbunden sein. Dass sich Mode, Komfort und das Tragen medizinischer Hilfsmittel nicht ausschließen müssen, stellt die Gründerin Frida Lüth unter Beweis. Ihr Unternehmen Ruby Limes entwickelt, entwirft und vertreibt modische, nachhaltige und fair produzierte Unterwäsche mit versteckter Tasche für Insulinpumpenträger*innen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Saarkind (Wiltingen)

Zehn Jungwinzer*innen und sieben Blogger*innen haben sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen an der Saar zusammenzubringen und die Region nachhaltig kreativ zu gestalten. Unter dem Markennamen Saarkind soll mit fair und nachhaltig produzierten Produkten, dem Saarkind Blog sowie Veranstaltungen auf die Wichtigkeit nachhaltigen Handelns aufmerksam gemacht werden. So ist etwa Saarkind-Bekleidung fair und aus 100 % Bio-Baumwolle hergestellt. Durch Authentizität verbunden mit innovativen Ideen wie einem Jungwinzer Weinfestival, Soulbottles oder Saatgut-Postkarten möchte Saarkind die Menschen der Region langfristig binden und von neuen Projekten überzeugen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Sportfrauen (Augsburg)

Deutsche Spitzensportlerinnen sind in der Bevölkerung deutlich weniger bekannt als männliche Athleten. Noch immer wird zu 88 Prozent der deutschen Sportberichterstattung über männliche Athleten gesprochen. Hinzu kommt, dass Spitzensportlerinnen häufig nichts oder deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen. Sportfrauen möchte das ändern, mit der ersten Nachrichtenplattform, die sich ausschließlich deutschen Spitzensportlerinnen widmet. Ziel ist nicht allein, den weiblichen Sport in den Medien gebührend zu repräsentieren. Für die Sportlerinnen hängen von einer ausgewogenen Berichterstattung, einer wichtigeren Rolle des Frauensports und damit Sponsoren- und Preisgeldern schlussendlich auch ihre Existenzen ab. Dass der Themenschwerpunkt keine Nische sein muss, beweisen die zahlreichen Leser*innen die das Online-Magazin Sportfrauen besuchen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Statusplus Blutspende (Kiel)

Nur 3 Prozent aller Deutschen spenden Blut – obwohl 80 Prozent mindestens einmal in ihrem Leben eine Blutspende benötigen. Um künftig eine sichere Blutversorgung zu erreichen und damit Leben zu retten, gewinnt das vierköpfige Team von Statusplus-Blutspende mittels einer hochmodernen App junge Neuspender*innen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren und sichert die regelmäßige Mobilisierung bestehender Blutspender*innen. Die innovative App übermittelt Spendenden medizinische Daten aus der Blutspende, um eine höhere Identifikation mit der Blutspende zu erreichen, und informiert auf Wunsch, wenn eine Spende an Patient*innen übertragen wurde. Weitere Informationen finden Sie hier.

Summer of Pioneers / KoDorf (Berlin)

Summer of Pioneers bringt Großstadt-Kreative und Dörfer bzw. Kleinstädte zusammen. Das Konzept: 20 Teilnehmer*innen erhalten für ein halbes Jahr eine günstige, möblierte Wohnung und kostenlosen Zugang zu einem Coworking Space. Als Gegenleistung setzen sie ehrenamtlich Projekte für und mit den Menschen vor Ort um. So gelang etwa die Reaktivierung eines Laden-Leerstands durch drei „Pioniere“. Der „Safari-Laden“ ist heute in Wittenberge ein Kultur- und Begegnungsort, der in der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen wurde und mit niedrigschwelligen Formaten wie Erzählcafés, Tauschbörsen oder Konzerten nahezu alle Bevölkerungsschichten erreicht. Weitere Informationen finden Sie hier.

Tacheles und Tarantismus (Unterheinriet)

Tacheles und Tarantismus möchte Theater für eine junge Generation und breitere Öffentlichkeit zugänglich machen, z. B. mit neuen Formaten wie dem Techno-Theater, der Trap-Oper oder dem Wissenschaftstheater. Inszenierungen finden im öffentlichen Raum und in Locations wie Nachtklubs statt, um den Diskurs aus den Theatersälen nach draußen in die Gesellschaft zu transportieren. Weitere Informationen finden Sie hier.

talking hands flipbooks (Frankfurt am Main)

Gebärdensprache als Daumenkino: Die Inklusion und Integration von Kindern mit Down-Syndrom und Hör- und Sprachbehinderungen gelingt leichter über die Gebärdensprache. Damit sie spielerisch einfach für alle Menschen erlernbar ist, haben die Designerinnen Laura Mohn und Maria Möller ihr Daumenkino entwickelt: Inspiration dafür ist Lauras Schwester, die das Down-Syndrom hat. Der Prototyp von „talking hands“ begeistert seit einem Jahr Eltern, Erzieher und Kinder der integrativen Kita „Grüne Soße“ in Frankfurt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Texlock (Leipzig)

Im Leipziger Westen stellt Texlock textilbasierte, leichte Fahrradschlösser her, die international Standards setzen. Smartes Design, tiefgehendes Know-how in Materialkunde und unternehmerisches Geschick machen Texlock zu einem Newcomer, der alte Größen der Branche in den Schatten stellt. Die Fahrradschlösser werden regional in der eigenen Manufaktur gefertigt und vermarktet. Außerdem launchte das Unternehmen in diesem Jahr eine neue Produktlinie mit multifunktionaler Regenbekleidung, bei der es auf eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Produktion in Asien setzt. Weitere Informationen finden Sie hier.

United We Stream (Berlin)

Die gemeinsame Rettung der Clubkultur Berlins hat zahlreiche Akteur*innen zusammengeführt; es entstand ein ehrgeiziges Netzwerk, um Clubkultur trotz Pandemie für alle zugänglich zu machen. „United We Stream” ist eine gemeinschaftlich gesteuerte inklusive digitale Plattform und Content-Streaming-Initiative, durch die Kultur, Musik und Kunst entsteht und sie digital erlebbar macht – eine globale Bühne für die kreative Community. Zudem geht es dem Projekt um die Sichtbarmachung der kulturellen Bedeutung und Reichweite der bestehenden vielfältigen Clubkultur. Weitere Informationen finden Sie hier.

Vetiqo (Berlin)

Vetiqo schafft mit professionellen Simulatoren tierversuchsfreie Alternativen für eine praxisnahe Ausbildung von Berufsgruppen wie Tierärzte und Landwirte. An hautähnlichen Nahtpads aus Silikon, künstlichen Organen oder lebensechten Hunden können Studierende beliebig trainieren, ohne das Leben eines Tieres zu gefährden. Vetiqo ist ein Team von Tierärztinnen aus der praktischen Hochschullehre und Produktentwicklern mit dem Ziel, die Ausbildungsqualität zu verbessern, Tierversuche zu reduzieren und die Freude am Lernen zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie hier.

woollaa.com (Bremen)

Gut 40 Prozent aller Kleidung wird weggeworfen, ohne jemals getragen worden zu sein. Die Lösung des Problems: erst verkaufen – dann produzieren. Die On-demand-Textilproduktion von woollaa.com ist eine industrielle Strickmaschine, die an das Internet angeschlossen ist. Hier können Kund*innen Produkte individualisieren und werden so direkt in den Herstellungsprozess einbezogen. Jetzt will woollaa.com auch anderen Designer*innen und Modelabels die zu 100 Prozent digitale End-to-end-Lieferkette für On-demand-Modeproduktion zur Verfügung stellen und eine Shared Factory aufbauen, in der Modeprodukte erst dann hergestellt werden, wenn sie bereits verkauft sind. So wird die Modeindustrie nachhaltiger, effizienter und persönlicher. Weitere Informationen finden Sie hier.

Yarn Sustain (Reutlingen)

Jährlich werden 500 Tonnen hochwertige Wolle entsorgt, weich wie Kaschmir und verfügbar direkt vor der Haustür. Chiengora ist die bei der Fellpflege ausgekämmte Unterwolle langhaariger Hunderassen, ohne Tierleid und Umweltschäden. Modedesignerin Ann Cathrin Schönrock und Textilingenieurin Franziska Uhl von Yarn Sustain gelingt es mit einem Netzwerk aus Hundehaltern, diese Ressource zu nutzen: Sie stellen flauschiges Handstrickgarn her und haben ein Verfahren entwickelt, der Industrie eine vielseitige innereuropäische Tierfaser ganz ohne Tierleid zu bieten. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

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