Digitalunternehmen im Land zeigen gemischte Reaktion auf Effekte der Pandemie

Das DiWiSH Clustermanagement rief Ende Oktober 2020 seine Mitglieder dazu auf, an einer Umfrage zur wirtschaftlichen Situation während der zweiten Pandemie-Welle teilzunehmen. Ziel war es, ein Stimmungsbild der digitalen Wirtschaft im Land einzuholen, um als Sprachrohr der Branche neben der Politik auch die Öffentlichkeit zu informieren und einen Impuls zu möglichen Maßnahmen zu liefern. Die 81 teilnehmenden Unternehmen zeigen gemischte Reaktionen auf die aktuelle Auftragslage und sehen deutlichen Besserungsbedarf beim Digitalisierungsstand in Schleswig-Holstein.


Keine klaren Tendenzen bei Umsatzentwicklung und Auftragsbestand

Kein eindeutiges Bild ergibt sich bei der Frage nach der Umsatzentwicklung im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres. 37 Prozent der Befragten geben an, dass die Umsätze im Vergleich zum Zeitraum in 2019 unverändert blieben. Bei 31 Prozent stiegen sie gar an, 32 Prozent beklagen einen Rückgang.

Der Auftragsbestand stagniert bei rund 41 Prozent der Teilnehmenden im Vergleich zum zweiten Quartal in 2020. Hier verzeichnen 32 Prozent der Unternehmen ein Wachstum im dritten Quartal, 27 Prozent hingegen eine Abnahme.


Nur wenige nehmen Corona-Hilfen in Anspruch

Rund ein Zehntel der Unternehmen hat aktuell Kurzarbeit. Hier liegt der prozentuale Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit bei 50 bis 100 Prozent. Die durchschnittliche Arbeitsreduzierung bei den jeweiligen Beschäftigten in Kurzarbeit beträgt 50 bis 90 Prozent in den betroffenen Unternehmen.

85 Prozent der Befragten nutzen keine weiteren Corona-Hilfen, 15 Prozent hingegen schon. Explizit genannt werden in dem Zusammenhang u.a. KfW-Kreditmittel, Corona Hartz IV oder die Soforthilfe der IB.SH.


Unsicherheiten bei Blick auf die Geschäftslage

Ein uneinheitliches Bild ergibt sich auch bei der Betrachtung des Effekts der Pandemie auf die aktuelle Geschäftslage. Während 34 Prozent der Teilnehmenden keine signifikanten Auswirkungen feststellen können, sieht die Situation aufgrund der Pandemie bei rund 2 Prozent deutlich besser und bei 16 Prozent besser aus. 29 Prozent erkennen einen negativen Einfluss, 19 Prozent einen stark negativen Effekt.

Ein Großteil der Befragten nimmt unsichere Zeiten bei der Vorausschau auf die Entwicklung der Geschäftslage wahr. 55 Prozent fällt es eher schwer, die zukünftige Geschäftslage zu prognostizieren, 18 Prozent sogar schwer. 27 Prozent erkennen dahingegen keine oder kaum Schwierigkeiten bei der Vorhersage. Dabei erwarten 44 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen, dass die Geschäftslage zukünftig eher gleichbleibt, 27 Prozent vermuten eine Besserung, 29 Prozent einen kommenden Rückgang.


Maßnahmen zur Steigerung des Digitalisierungsniveaus gefordert

Aus der Frage nach dem Digitalisierungsniveau im Land ergibt sich ein eindeutigeres Bild. Nur 22 Prozent sind mit dem durchschnittlichen Digitalisierungsstand in Schleswig-Holstein zufrieden. 59 Prozent zeigen sich unzufrieden, 19 Prozent sogar sehr unzufrieden. Hier gilt es, zukünftig nachzubessern.

Ansatzpunkte seien u.a. im Bereich Bildung zu finden. Maßnahmen gegen den IT-Fachkräftemangel sowie Konzepte für die digitale Grundausbildung an Schulen werden gefordert. Ein nachhaltigeres Wachstum in Bezug auf Innovation und neue Technologie, u.a. durch die Förderung von Startups oder die Forcierung von „Digital Jetzt“, sei ebenfalls essenziell. Weitere Themenpunkte zugunsten der Digitalisierung im Land stellen für die Befragten die Vereinbarkeit von Datenschutz und digitalem Wachstum, der Breitbandausbau sowie eine bessere Verzahnung der Digitalwirtschaft mit anderen Branchen dar.

Viel Arbeit also für Wirtschaft, Gesellschaft und nicht zuletzt der Politik für die kommenden Zeiten. Gehen wir es gemeinsam an! DiWiSH macht sich stark für ein digitales und vernetztes Schleswig-Holstein.


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DiWiSH Clustermanagement

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