Improvisiert und aufgesetzt: Parteien im Netz

Im Wahlkampf nutzen etablierte Parteien soziale Netzwerke häufig falsch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zu Onlinestrategien im Landtagswahlkampf vom Institut für angewandte Publizistik (IfaP) des DiWiSH Mitgliedes Fachhochschule (FH) Kiel. Grundlage der Erhebung sind Daten zur Onlinenutzung politischer Parteien während des Landtagswahlkampfes in Schleswig-Holstein. "Dass die Piraten im neuen Landtag so stark vertreten sind, ist auch auf schlechte Onlinestrategien der etablierten Parteien zurückzuführen", erklärt Prof. Christian Hauck, Leiter des Instituts. So seien zwar alle Parteien bei Facebook und Twitter präsent, eine echte Kommunikation mit den Userinnen und Usern fände allerdings nur in Einzelfällen statt. Vieles wirke improvisiert und aufgesetzt. Häufig keine zeitgemäße Nutzung der Sozialen Netzwerke "Wir waren überrascht, dass Social Media in vielen Fällen lediglich zur Informations-übermittlung genutzt werden - wie früher Faxgeräte für Pressemeldungen", so Prof. Tobias Hochscherf, Koordinator der Studie. Die Auswertung habe ergeben, dass sich große Unterschiede in der Nutzungsintensität der Sozialen Netzwerke feststellen ließen. In den Reihen der etablierten Parteien gebe es nur einzelne Politikerinnen und Politiker, die soziale Netzwerke effektiv nutzten. Einzig die Piratenpartei kommuniziere mit ihren Anhängerinnen und Anhängern auf Augenhöhe. Diskussionen und Persönliches gehörten hier zum guten Ton. "Während sich die Piraten interaktiv austauschen, bleibt es bei den traditionellen Parteien meist bei simpler Selbstdarstellung im Sinne der Publicity", so Hochscherf. Das sei für Internetnutzende nicht zeitgemäß. Veröffentlichung der Ergebnisse Für die Studie hatte das Team des IfaP über vier Wochen die Onlineaktivitäten der Parteien CDU, SPD, Grüne, Piraten, FDP, SSW und Die Linke täglich beobachtet und ausgewertet. Eine umfassende wissenschaftliche Analyse der Ergebnisse wird das Institut für angewandte Publizistik in den kommenden Wochen veröffentlichen. Studie als Teil des Interreg4a-Projektes Die Untersuchung ist Teil des Interreg4a-Projektes "Lokaler Journalismus im Zeitalter der Medien-Gestaltung, digitaler Nachrichtenredaktionen und länderübergreifender Zusammenarbeit - Deutsch-Dänische Journalismus-Sommerakademie". Das Institut für angewandte Publizistik (IfaP) am Fachbereich Medien der Fachhochschule Kiel wurde 2012 gegründet. Es erforscht Phänomene öffentlicher Kommunikation. Weitere Informationen Fachhochschule Kiel Fachbereich Medien Prof. Dr. Tobias Hochscherf Tel. 0431.210 4515 Pressekontakt Fachhochschule Kiel - University of Applied Sciences Präsidium, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Frauke Schäfer Sokratesplatz 1, 24149 Kiel Tel. 0431.210 1020 Fax 0431.210 61020 E Mail frauke.schaefer@fh-kiel.de http://www.fh-kiel.de

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