Rückblick: 3. Landes-KI-Konferenz in Lübeck

In der Medizin, auf dem Acker oder als Chatbot – schon heute wird Künstliche Intelligenz in Schleswig-Holstein vielfältig eingesetzt. Doch KI birgt noch mehr Potenzial, das nun ausgeschöpft werden soll. Das Ziel des Landes: KI-Vorreiter werden. Dafür hat die Landesregierung allein seit 2019 mehr als 60 Projekte unterstützt und insgesamt fast 45 Millionen Euro bereitgestellt.
"Wir werden unseren eingeschlagenen Kurs fortsetzen, die KI-Akteure im Land weiter vernetzen und den Wissenstransfer fördern", sagte Ministerpräsident Daniel Günther in einer Botschaft an die 175 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der dritten KI-Landeskonferenz in Lübeck. 'KI made in Schleswig-Holstein' solle zu einer starken Marke werden.
KI-Potenziale ausschöpfen
"Das Potenzial Künstlicher Intelligenz ist enorm. Die damit verbundenen Umwälzungen und Neuerungen werden es auch sein", ergänzte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dirk Schrödter. Deshalb sei es Aufgabe der Politik, diese Entwicklung zu fördern und zu begleiten.
Neue Impulse geben
Wie es im echten Norden in Sachen Künstlicher Intelligenz weitergehen soll, diskutierten zu Beginn der Konferenz Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach von der Universität zu Lübeck, Andreas Hennig vom KI-Transfer-Hub und Torsten Koß von Dataport. "Wir nehmen von der Tagung neue Impulse aus den anderen Landesteilen mit und freuen uns gleichzeitig, dass wir unsere eigenen Erfahrungen weitergeben konnten", sagte Gillessen-Kaesbach. Dataport arbeite beispielsweise aktuell an einer Plattform für Dienstleister und Unternehmen, berichtete Koß. „In Schleswig-Holstein ist bereits ein gut funktionierendes Ökosystem der Künstlichen Intelligenz entstanden, in dem wir etliche kleine und mittlere Unternehmen auf ihrem Weg hin zur KI begleitet haben“, sagte Andreas Hennig, Projektleiter des KI-Transfer-Hub SH: „Um die Zukunftstechnologie im Land weiter voranzubringen, wollen wir uns regelmäßig gemeinsam mit den Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft branchenübergreifend austauschen. Dafür bot die 3. Landes-KI-Konferenz ein ideales Forum.“
Experten-Gespräche in Workshops
Im Vordergrund der Veranstaltung stand der Austausch von Forschenden aus verschiedenen Fachgebieten. In mehreren Workshops ging es zum Beispiel um KI in der Medizin, in der Verwaltung und in der E-Mobilität. Einen gemeinsamen Workshop zum Thema Wirtschaft / Transfer veranstalteten der KI-Transfer-Hub SH und die Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) um die Projektleiter Andreas Hennig und Dr. Johannes Ripken. Die Workshop-Sprecher Prof. Dr. Daniel Böhnke (FH Kiel), Prof. Dr. Michael Prange (FH Kiel) und René Urban (UTK Lübeck) wollten in ihren einzelnen Impulsen von den über 30 Teilnehmende erfahren, was Unternehmen eventuell daran hindert, KI einzusetzen - von der fehlenden Digitalisierung bis zur Finanzierung. Anschließend stellten die Workshop-Leiter die Ergebnisse aus den Gesprächsrunden vor.
Staatssekretär Schrödter zog eine positive Bilanz: "Die Konferenz hat gezeigt: Wir haben ein extrem lebendiges KI-Netzwerk in unserem Land." Nun gehe es darum, KI konsequent zu nutzen und beispielsweise die Verwaltung rund um die Uhr erreichbar zu machen.