Senat wählt drei neue Vizepräsidentinnen - Präsidium der Landesuniversität komplett

In einer Sondersitzung hat der Akademische Senat der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am Montag, 2. Juni, die Professorinnen Ilka Parchmann, Anja Pistor-Hatam und Karin Schwarz zu Vizepräsidentinnen gewählt. Ihre Amtszeit beträgt jeweils drei Jahre. Die Vizepräsidentinnen unterstützen den neuen Präsidenten der CAU, Professor Lutz Kipp, bei der Amtsausübung. Unterstützt werden sie von Kanzler Frank Eisoldt. Damit ist das neue Präsidium der Landesuniversität komplett. Kipp (51) beglückwünschte seine drei neuen Präsidiumskolleginnen, die verschiedene Ressorts verantworten werden, herzlich zu ihrer Wahl: „Das neue Präsidium steht jetzt, und wir freuen uns auf die anstehenden Aufgaben. Ich danke dem Senat, dass er alle drei Kolleginnen und damit ihre Ideen für die Weiterentwicklung der Universität unterstützt. Wir werten die Wahl als Vertrauensvorschuss für unsere Arbeit in den kommenden Jahren und werden dieses Vertrauen rechtfertigen.“

Mit Professorin Ilka Parchmann (44) verfügt die Universität zum ersten Mal in ihrer Geschichte über eine Vizepräsidentin, die sich neben dem Wissenstransfer und der Vermittlung von Wissenschaft und Forschung in Bildung und Öffentlichkeit schwerpunktmäßig um das Lehramt kümmert. Parchmann studierte Chemie und Biologie für das Lehramt an Gymnasien an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. 1993 legte sie das Erste Staatsexamen ab. Von 1994 bis 1997 wurde die Naturwissenschaftlerin im dortigen Fachbereich Chemie, Arbeitsgruppe Didaktik der Chemie, promoviert. Nach dem Referendariat am Studienseminar Wilhelmshaven folgte 1999 das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Chemie und Biologie. Seit 1994 war die Bildungsforscherin wissenschaftliche Mitarbeiterin und später Assistentin in Oldenburg und am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel. Nach der Habilitation im Bereich Didaktik der Chemie an der CAU wurde sie 2002 Professorin für die Didaktik der Chemie.

Die Vernetzung von Fachwissenschaften und Fachdidaktiken sind der neuen Vizepräsidentin besonders wichtig in ihren Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die unter anderem in Angebote der Kieler Forschungswerkstatt und der Lehrerbildung einfließen. „Ein eigenes Vizepräsidentenamt mit dieser Ausrichtung ist in diesem Zusammenhang eine sehr reizvolle, aber auch große Aufgabe, der ich mich gerne gemeinsam mit den vielen engagierten Personen an der CAU stellen werde“, sagte Parchmann nach ihrer Ernennung. Sie kündigte an, die Forschungsanbindung im Lehramt als das zentrale Qualitätsmoment durch eine systematische Verschränkung von Theorie und Praxis zu stärken. Parchmann: „Ein Ziel meiner Amtszeit ist es, Strukturen auszubauen und zu entwickeln, die den Transfer zwischen Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft nachhaltig unterstützen. Eine ausgezeichnete Lehramtsaus- und Weiterbildung ist eine der tragenden Säulen für gute Nachwuchsarbeit. Gleiches gilt für Projekte, die den Übergang von der Schule ins Studium verbessern helfen. Dazu müssen wir uns stärker mit Bildungseinrichtungen und anderen Akteuren in Stadt und Land vernetzen.“

Als zweite neue Vizepräsidentin ist Professorin Anja Pistor-Hatam (52) künftig verantwortlich für die Bereiche Studienangelegenheiten, Internationales und Diversität. Sie studierte die Fächer Islamwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Dort wurde sie im Jahr 1992 promoviert. Es folgten Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin in Heidelberg und Bamberg. Nach der Habilitation im Jahre 1999 an der Fakultät für Orientalistik und Altertumswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg übernahm Pistor-Hatam im gleichen Jahr die Vertretungsprofessur für Islamwissenschaften an der Universität Kiel. 2003 wurde sie dann auf diese Professur berufen. Die Islamwissenschaftlerin verfügt über umfassende Erfahrung in der akademischen Selbstverwaltung und ist Mitglied mehrerer nationaler und internationaler wissenschaftlicher Institutionen und Gesellschaften. Unter anderem ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften Hamburg, Mitglied im Beirat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Iranistik, oder der International Society for Iranian Studies.

Für Anja Pistor-Hatam sind die akademische Selbstverwaltung und die darin zum Ausdruck kommende Hochschulautonomie wesentliches Merkmal deutscher Universitäten. Die daraus erwachsenden demokratischen Prinzipien und Prozesse sowie teils einander widerstrebende Kräfte innerhalb der Universität betrachtet die ehemalige Senatsvorsitzende der CAU als besonders schützenswerte Güter. „Als Vizepräsidentin für die Bereiche ‚Studienangelegenheiten, Internationales und Diversität‘ möchte ich die beiden letzten Themen in allen Teilen der Universität verankern und in Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel nach neuen Wegen der Zusammenarbeit suchen“, sagte Pistor-Hatam nach ihrer Wahl. Gemeinsam mit Vizepräsidentin Ilka Parchmann werde sie sich dazu unter anderem der Weiterentwicklung der an der CAU etablierten sowie der Einrichtung neuer, den gesellschaftspolitischen Entwicklungen, Anregungen und Bedürfnissen der Studierenden Rechnung tragenden Studiengängen widmen, kündigte sie an. 

Zur neuen Vizepräsidentin für Forschung, Technologie- und Wissenstransfer sowie wissenschaftlichen Nachwuchs wurde Professorin Karin Schwarz (50) gewählt. Nachdem sie das erste Staatexamen für die Fächer Lebensmittelwissenschaft und Biologie an der Universität Hannover abgelegt hatte, wurde Schwarz 1992 promoviert. Es folgten Stationen als wissenschaftliche Assistentin und Oberassistentin sowie ein Forschungsaufenthalt an der University of California, Davis. 1999 habilitierte sich Schwarz für das Fach Lebensmittelwissenschaft. Anschließend wurde sie auf die Professur für Lebensmitteltechnologie an der Kieler Universität berufen. Seitdem bekleidete die Forscherin zahlreiche Ämter innerhalb der Agrar-und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät und der Universität. Unter anderem war sie Mitglied des Konvents und Dekanin, zuletzt auch Senatorin. Karin Schwarz ist Mitglied in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften, Stiftungen und Beiräten. Hinzu kommen zahlreiche Auszeichnungen, Forschungs- und Drittmittelerfolge.
„Universität ist der beste Ort, um Systeme in ihren Zusammenhängen zu verstehen. Mit anderen Wissenschaftlern zu diskutieren und zu kooperieren und dabei Fragestellungen zu lösen, gehört zu meinen schönsten beruflichen Erfahrungen. Deshalb empfinde ich es als Privileg, mich in dieser Funktion für das ‚System‘ Universität zu engagieren und es mitzugestalten“, erklärte Schwarz nach ihrer Wahl und ergänzte: „Ich sehe von nun an eine wichtige Aufgabe darin, mich für Zukunftsprojekte einzusetzen, die nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen Möglichkeiten bieten, sich in den Bereichen Forschung und Technologietransfer zu entfalten.“

Quelle:
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Foto/Copyright: Axel Schön, Uni Kiel

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