Start-up-Politik muss über Einzelinitiativen hinausgehen

Der Hightech-Verband BITKOM hat die jüngsten politischen Initiativen zur Förderung von Start-ups der IT- und Internetbranche begrüßt, zugleich aber eine Verstetigung und einen Ausbau der Unterstützung in der kommenden Legislaturperiode gefordert.

Die Reisen des Bundeswirtschaftsministers mit Start-up-Delegationen ins Silicon Valley und nach Israel, die Aufstockung des Programms German Silicon Valley Accelerator sowie das neue Investitionsprogramm Wagniskapital zeigten, dass es ernsthafte Bestrebungen gebe, die Situation von Gründern in Deutschland zu verbessern. „Die Politik darf es nicht bei einzelnen Initiativen belassen. Wir brauchen eine Gesamtstrategie, um junge innovative Unternehmen bei Gründung, Wachstum und Internationalisierung nachhaltig unterstützen zu können“, sagte BITKOM-Vizepräsident Ulrich Dietz. Das Thema müsse dauerhaft in Bundestag und Regierung eine bedeutende Rolle spielen.

Speziell zur Bundestagswahl hat der BITKOM in Berlin ein Start-up-Positionspapier veröffentlicht. Als wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode nennt der BITKOM darin die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen für privates Wagniskapital. Hier seien sowohl auf Ebene der Kapitalgeber als auch auf Ebene der finanzierten Unternehmen Verbesserungen nötig. „Im vergangenen Jahr sind gerade einmal 240,8 Millionen Euro privates Venture Capital an deutsche Start-ups geflossen. Das ist gegenüber 2011 ein Rückgang um fast 15 Millionen Euro“, sagte Dietz. Nach Berechnungen der KfW würde ein Anstieg der Wagniskapitalinvestitionen um ein Prozent eine Zunahme der Gründungen um neun Prozent im Folgejahr auslösen. Schon heute sind IT- und Internet-Start-ups in Deutschland außerordentlich erfolgreich. Nach fünf Jahren haben sich 60 Prozent der Gründungen auf dem Markt behauptet.

„Es geht aber nicht nur um Geld, sondern wir brauchen eine gesellschaftliche Entwicklung, die unternehmerische Leistung wieder stärker anerkennt“, so Dietz. Dazu gehöre sowohl die Anerkennung des persönlichen Erfolgs als auch eine Kultur der zweiten Chance, wenn sich eine Gründung als nicht erfolgreich herausgestellt hat. „Wir müssen in den Schulen ansetzen und den jungen Leuten Lust auf das Unternehmersein machen“, sagte Dietz. Viel zu häufig werde in den Schulen ein abschreckendes Unternehmerbild gezeichnet, anstatt mit positiven Vorbildern Interesse und Begeisterung zu wecken. Dietz: „Wenn wir wirklich einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Unternehmerkultur wollen, sind die Lehrer hier gefordert.“

Der BITKOM selbst hat eine Start-up-Initiative für unter dem Motto ‚Get Started‘ ins Leben gerufen. Damit will BITKOM Start-ups und junge Unternehmen gerade in der Anfangsphase praktisch unterstützen und sie mit etablierten Unternehmen besser vernetzen.

Quelle: BITKOM

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