Umstellung auf „All-IP“: Moderne digitale Netze benötigen „altes“ Ingenieurswissen

Landauf, landab redet man inflationär von der Medienkonvergenz, die vom Internet angestoßen und befördert wird. Was sich technologisch hinter den Kulissen abspielt, um die Übergänge erfolgreich zu realisieren, ist weniger bekannt. 

So werden bei der Modernisierung von IT-Infrastrukturen und der Telekommunikation auch Kenntnisse nachgefragt, die nur noch die „alte“ Hasen des Ingenieurswesen vorweisen: Selbst beim Umgang mit Datenbanken ist dieses Können gefragt. Egal, wo Daten abgelegt und organisiert werden. In Fragen der Systemsoftware braucht man immer das Wissen der alten Programmiersprachen, um die Migration der Daten in andere Umgebungen erfolgreich abzuschließen. Auch die radikale Umstellung und Konvergenz von Fernsehen, Telefon, Videokonferenzen oder Musikdiensten auf das Internet-Protokoll ist kein profaner Vorgang, der ein- und ausgeschaltet werden kann wie ein Lichtschalter, so die Erfahrung des Netzwerkspezialisten Bernd Stahl von Nash Technologies im ichsagmal-Interview. 

Sogenannte All-IP-Netze benötigen einen sanften Übergang von der alten analogen in die digitale Welt. „Um das zu realisieren, muss man beide Welten gut verstehen. Entsprechend ist auch das alte Systemwissen der Telekommunikation mehr denn je gefragt, wenn es um Ausfallsicherheit und dergleichen mehr geht“, bestätigt Stahl. Der Traum von einem einzigen Netz sei ja nicht neu. „Zum Beginn meiner beruflichen Laufbahn hatte man die Idee, ein weltweites Breitbandnetz zu bauen, das alles integriert. Selbst ISDN sollte ein Netz werden, wo alles drin ist. Das hat aber nicht so ganz geklappt. Mit dem IP-Netz kommt man jetzt in eine Phase, wo das wohl gelingt. Jetzt befinden wir uns in einer Umstellungsphase, wo die Netzbetreiber das im großen Stil planen. Analoge Netze und ISDN-Netze werden abgebaut und durch All-IP-Lösungen ersetzt. Sei es mit einem so genannten IMS, also einem IP-Multimedia Sub-System oder mit einer Cloud-Lösung á la Skype“, erläutert der Systemingenieur von Nash Technologies.

Die zeitlichen Vorstellungen seien dabei recht sportlich. Wie lange der vollständige Wechsel auf All-IP dauern wird, könne nicht eindeutig prognostiziert werden. „Solche gigantischen Projekte dauern fast immer länger als ursprünglich gedacht. Das ist in fast jeder Branche so. Die wirklichen Überraschungen erlebt man erst beim Aufbau von neuen Netzwerken“, so Stahl. Nachjustieren, Entwicklung von Komponenten und ständiges Testen der Netze zähle zum Tagesgeschäft. Und das gelinge nur, wenn man auch die technologischen Strukturen der Vergangenheit versteht. Zukunft brauche eben auch Herkunft. Beide Systemwelten müsse man beherrschen, sonst funktioniert der Wechsel in die neue Welt nicht.

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