Die Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein im Kampf gegen das digitale Handicap an unseren Schulen

Während unsere Bundeskanzlerin unermüdlich die wachsende Bedeutung der digitalen Kompetenzen betont und unlängst auf dem Berliner MINT-Gipfel diese Kompetenzen als integralen Bestandteil einer guten Allgemeinbildung gefordert hat, wird der Weg für einen verbindlichen Informatikunterricht an Schulen in vielen Bundesländern immer noch blockiert. Man braucht kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass neben dem Schreiben, Lesen und Rechnen zukünftig auch das digitale Verstehen zu den Basiskompetenzen gehört. Wie aber steht es um das verbindliche Unterrichtsfach „Informatik“ an unseren deutschen Schulen, das unseren Kindern die Grundlagen für ein aktives und mitbestimmtes Leben in der Gesellschaft (auch zukünftig) ermöglicht? Die Antwort ist einfach und beunruhigend: Wir hinken dem digitalen Zeitalter an vielen Schulen immer weiter hinterher. 

Hinzu kommt, dass die „digitale“ Kluft zwischen unserem privaten und beruflichen Leben und dem schulischen Alltag immer größer wird. Zuhause werden die Jalousien als Teil einer „Smart Home“-Automation verstanden, beruflich beflügeln vernetzte Produkte mit „künstlicher“ Intelligenz unsere Produktentwicklungen, aber an den Schulen ist eher eine Resignation als eine Anpassung der Lehrpläne an eine veränderte Gesellschaft und Umwelt festzustellen. „Unsere Wirtschaft entwickelt sich immer dynamischer und unser schulisches Bildungssystem stagniert in Sachen digitaler Bildung, mit der Ausnahme einzelner Schulen mit engagierten Informatik-Lehrerinnen und –Lehrern“, so der Eindruck von Dirk Wieland (Geschäftsführer des Flensburger IT-Unternehmens MAC IT-Solutions GmbH und Vorstand im Verein Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (kurz: DiWiSH).

Unstrittig ist, dass wir jedes Glied in der Kette der Qualifikation brauchen: Angefangen von der Schule, über die Hochschule bis hin zum lebenslangen Lernen im Beruf. Ohne das erste Glied in der Kette, d.h. ohne das Pflichtfach Informatik ist nach Meinung der DiWiSH die Zukunftsfähigkeit im Land zwischen den Meeren massiv gefährdet. „Wir sind im Moment noch gut positioniert und fühlen uns z.B. mit unserer regen IT-Gründerszene in unseren Bemühungen auf unserem Weg bestärkt“, so der DiWiSH-Vorsitzende Sören Mohr, „aber wo bleibt der qualifizierte Nachwuchs und damit unsere Zukunft, wenn unsere schleswig-holsteinischen Schülerinnen und Schüler ohne qualifizierten Informatikunterricht auskommen müssen – im Gegensatz zu Schülerinnen und Schülern in Bayern, Sachsen und anderen Bundesländern? Mit diesem digitalen Handicap können und wollen wir nicht leben.“ Der Verein DiWiSH sieht sich als Sprachrohr der schleswig-holsteinischen Unternehmen aus den Bereichen IT, Medien und Design und fordert ein stärkeres und gemeinsames Engagement aller Beteiligten aus Politik, Bildung und Unternehmen.

Der Verein empfiehlt einen 6-Punkte-Plan für die schleswig-holsteinischen Schulen:

  1. Pflichtfach Informatik in der Sekundarstufe 1 der Schulen Schleswig-Holsteins
  2. Umfassende fächerübergreifende Vermittlung von Medienkompetenz
  3. Erhebliche Forcierung der Ausbildung bzw. Weiterbildung von Informatiklehrenden an den Hochschulen bzw. IQSH
  4. Glasfaseranschluss und freies WLAN an allen Schulen
  5. Zeitgemäße technische Ausstattung der Klassenräume
  6. Professioneller und kontinuierlich zur Verfügung stehender Technik-Support aller Schulen durch interne oder externe Experten

Interessierte Schulen können sich zum Informationsaustausch zur Bedeutung der Informatik für den Schulunterricht gerne an den DiWiSH e.V. wenden.


DiWiSH – Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein

Das Cluster DiWiSH bildet die IT- und Medienbranche sowie die Designwirtschaft in Schleswig-Holstein ab. Ziel und Aufgabe des Clusters ist die Vernetzung der Branchen, der Know-how-Transfer und damit einherge­hend die Förderung von Innovationen. Fünf Unternehmen gründeten im Jahr 2006 das Cluster DiWiSH. Heute ist es das größte regionale Netzwerk der IT- und Medienbranche sowie der Designwirtschaft in Schleswig-Holstein mit über 160 Mitgliedern. Softwareentwicklungsfirmen, Hardware­spezialisten, Telekommunika­tions­­unternehmen, Inter­­net- und Mediaagenturen sowie einschlägige Forschungs­institute engagieren sich im Cluster.


Weitere Informationen

finden Sie unter www.diwish.de.


Kontakt

DiWiSH Clustermanagement

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