BLOG: Warum 70% der Software-Projekte scheitern – und wie strukturierte Menschenführung das ändern kann

Das Problem: Projekte scheitern an Menschen, nicht an Technik
70 Prozent aller Software-Projekte im Mittelstand verfehlen ihre Ziele. Nicht wegen schlechter Technologie, sondern weil Menschen aneinander vorbeireden, Verantwortungen unklar bleiben und Teams überfordert werden. Budgets werden überschritten, Termine platzen, Mitarbeiter sind frustriert. Die typischen Ursachen: unklare Anforderungen, unterschätzte Risiken, zu große Entwicklungsschritte, Widerstände in der Organisation und am Ende ein System, das nicht das liefert, was wirklich gebraucht wird.
Das eigentliche Problem liegt tiefer: Die meisten Unternehmen behandeln Software-Projekte als technische Herausforderung. Dabei sind es in Wahrheit Change-Projekte. Die Technik ist meist das kleinere Problem. Die echte Herausforderung liegt darin, Menschen zu befähigen, Vertrauen aufzubauen und Veränderung als Chance zu begreifen.
Was ist strukturierte Menschenführung?
Strukturierte Menschenführung verbindet bewährte Projektmethoden mit modernem Change-Management. Im Zentrum steht das MOSER-Prinzip, das fünf zentrale Führungsaspekte vereint:
• Motivation: Jeden Beteiligten individuell abholen und Stärken fördern
• Optimierung: Genau hinschauen, wo es hakt, und gemeinsam Lösungen entwickeln
• Sicherheit: Mit Ruhe und Empathie durch stürmische Projektphasen führen
• Energie: Begeisterung übertragen und Teams aktivieren
• Rahmen: Passende Strukturen schaffen, die Qualität dauerhaft sichern
Dieser Ansatz ist bewusst methodenunabhängig. Ob agil, klassisch oder hybrid – die menschlichen Herausforderungen bleiben gleich. Das MOSER-Prinzip funktioniert als Kompass in allen Vorgehensmodellen.
Entwicklung aus 30 Jahren Praxis
Das 5-Phasen-System für strukturierte Menschenführung ist nicht am Schreibtisch entstanden, sondern hat sich in drei Jahrzehnten Projektarbeit im deutschen Mittelstand entwickelt. In Unternehmen mit 100 bis 5.000 Mitarbeitern zeigen sich immer wieder die gleichen Muster: Projekte scheitern nicht an mangelnder Planung, sondern an zu später Einbindung kritischer Stakeholder, an Kommunikation, die nicht ankommt, und an Teams, die überfordert statt befähigt werden.
Die Methode wurde konsequent aus der Praxis heraus geschärft. Jedes Werkzeug, jede Technik hat sich in echten Projekten bewährt – oder wurde verworfen. Das Ergebnis: Ein systematischer Ansatz, der die Balance hält zwischen notwendiger Struktur und individueller Flexibilität.
Das 5-Phasen-System im Überblick
ChatGPT:
Drei praktische Beispiele für die digitale Wirtschaft
Beispiel 1: Aus Bedenkenträgern werden Partner
Viele Projekte geraten in Schwierigkeiten, weil Compliance, Datenschutz oder Betriebsrat zu spät eingebunden werden. Das 5-Phasen-System dreht das um: In gemeinsamen Leitplanken-Workshops werden Anforderungen frühzeitig geklärt. Das Ergebnis sind keine Verbote, sondern klare Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Projektteam kreativ arbeiten kann. Diese frühe Einbindung spart später Wochen der Nachbesserung.
Beispiel 2: Key-User-Konzept statt Top-Down-Schulung
Externe Trainer kennen die Prozesse nicht, interne Fachabteilungen haben jedoch oft keine Zeit für Schulungen. Die Lösung: Pilotnutzer werden zu Key-Usern ausgebildet und schulen ihre Kollegen selbst. Das ist glaubwürdiger, weil sie die gleichen Sorgen hatten, und nachhaltiger, weil sie dauerhaft als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Peer-to-Peer-Learning schlägt jede externe Schulung.
Beispiel 3: Produktverantwortung statt Projektdenken
Viele Unternehmen feiern den Go-Live und lösen das Projektteam auf. Drei Monate später wird das System nicht mehr genutzt. Der Grund: Niemand fühlt sich mehr verantwortlich. Erfolgreiche Digitalisierung braucht dauerhafte Produktverantwortung. Ein definierter Kümmerer sammelt Feedback, priorisiert Verbesserungen und entwickelt das System kontinuierlich weiter. Aus Projekten wird so dauerhafte Kultur.
Fazit: MITEINANDER als Erfolgsprinzip
Erfolgreiche Software-Projekte entstehen nicht durch perfekte Planung, sondern durch strukturierte Menschenführung. Das 5-Phasen-System zeigt, wie das in der Praxis funktioniert – von der Bedarfserkennung bis zur nachhaltigen Verankerung.
Die detaillierte Beschreibung aller Methoden, Werkzeuge und Praxisbeispiele findet sich im Buch „MITEINANDER – Das 5-Phasen-System für Software-Projekte im Mittelstand“, das seit dem 24. September 2025 als Hardcover erhältlich ist.
Weitere Informationen: https://petermoser.de/miteinander
Go-Live-Stratege Peter Moser aus Norderstedt hat in über 30 Jahren Projekterfahrung ein systematisches Vorgehen entwickelt, mit dem mittelständische Unternehmen ihre Software-Projekte erfolgreich umsetzen können. Seine Erkenntnisse hat er nun in einem Praxisbuch veröffentlicht, das konkrete Werkzeuge und Methoden für IT-Leiter und Projektverantwortliche bereitstellt. Die zentrale Erkenntnis: Erfolgreiche Digitalisierung ist Teamarbeit – und sie braucht strukturierte Menschenführung statt perfekter Technik