Rückblick Fachgruppe Digitales Marketing: Werte sichtbar machen

Die Teilnehmenden des Fachgruppentreffens während einer Diskussion zur Rolle von KI & Nachhaltigkeit im Marketing.

Am Mittwoch, 08. Oktober, traf sich die Fachgruppe Digitales Marketing in den Räumen von DiWiSH-Mitglied New Communication in Kiel zur ersten Präsenzveranstaltung unter der neuen Leitung.  Annika Zeriadtke und Nico Erhardt luden unter dem Titel Werte sichtbar machen – Nachhaltigkeit im digitalen Marketing ein, über die ethische Verantwortung und Glaubwürdigkeit moderner Markenkommunikation zu sprechen, jenseits von reinen Imagekampagnen oder Greenwashing. 


Nachhaltigkeit als Prozess – Impuls von Jacob Grünig
 

Mit einem Impuls von Jacob Grünig (Co-Gründer und -Geschäftsführer, von Dorsch GmbH) sind die Teilnehmenden nach einer kurzen Kennlernrunde in den Nachmittag gestartet. Er vermittelte authentisch, dass Nachhaltigkeit kein Zustand, sondern ein Prozess ist und wie er diesen in seinem Unternehmen lebt. Gleichzeitig appellierte er daran, Ambivalenz auszuhalten und sich von Perfektionsansprüchen nicht entmutigen zu lassen. Er sprach über die Verantwortung von Marketer*innen, Haltung erlebbar zu machen, anstatt nur darüber zu reden. Glaubwürdigkeit entstehe immer dann, wenn „Tun vor Erzählen“ komme, wenn also gelebte Werte der Kommunikation vorausgehen. 

Psychologie sei dabei der größte Hebel: Jede Handlung, jede Entscheidung, ob im Einkauf, in der Produktion oder im Marketing, habe Konsequenzen. Besonders eindrücklich war sein Appell: „Geht dahin, wo es wehtut. Nicht dahin, wo eure Bubble schon ist.“ 



Diskussionen mit Haltung
und Tiefgang

 In der anschließenden Diskussionsrunde ging es um die Verantwortung von Unternehmen und Marketer*innen, Werte konsequent zu leben, auch wenn es unbequem wird. Fragen wie Habt ihr schon mal einen Kunden abgelehnt, weil er nicht zu euren Werten passte?“ „Stehen uns unsere Werte manchmal im Weg?“ führten zu intensiven Gesprächen und ehrlichen Momenten. 

Viele Beispiele der Teilnehmer*innen machten deutlich, dass Nachhaltigkeit vielschichtig ist und im Kleinen beginnt: Von Second-Hand-Büromöbeln, über Rechenzentren mit Energie aus erneuerbaren Quellen, bis hin zur bewussten Entscheidung für alternative Social-Media-Plattformen wie Mastodon. Micro-Entscheidungen, die potenziert große Wirkung entfalten können. 

Auch die Rolle von KI wurde kontrovers diskutiert: Während einige sie als „Ressourcenfresser“ sahen, galt sie anderen als Chance, ressourcenintensive Produktionsprozesse zu reduzieren. 



Fazit: Kooperation statt Konkurrenz


Einig waren sich alle Teilnehmenden darin, dass Nachhaltigkeit weit mehr bedeutet als Klimaschutz. Sie ruht auf drei Säulen – ökologisch, ökonomisch und sozial – und lebt von Kooperation statt Konkurrenz. Die Veranstaltung zeigte eindrücklich: Nachhaltigkeit im digitalen Marketing heißt nicht, alles perfekt zu machen, sondern Verantwortung zu übernehmen, Haltung zu zeigen und Widersprüche auszuhalten. 

„Wir sind Gestalter, keine Zuschauer.“ 

Mit diesem Leitsatz nahmen die Teilnehmenden zahlreiche Impulse mit: Mut, Menschlichkeit, Austausch auf Augenhöhe und das Bewusstsein, dass gerade Marketer*innen die Macht haben, Narrative zu gestalten und Wandel voranzutreiben. 

„Die Veranstaltung mit Fokus auf Diskussion und Austausch kam hervorragend an“, so das Fazit der Fachgruppenleitung Annika Zeriadtke und Nico Erhardt. Es gab viel Raum für ehrliche Gespräche, neue Perspektiven und gemeinsames Lernen. 

 

➡️ Für alle Interessierten: Die nächste Veranstaltung findet nächstes Jahr voraussichtlich im Februar statt. 

 

 

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