Breitbandausbau dank Energiewende?

Die Bundesnetzagentur hat einen „Leitfaden für die Verlegung von Glasfaserkabeln oder Leerrohren bei notwendigen Arbeiten am Stromnetz“ veröffentlicht. Im Rahmen des Ausbaus von Trassen für die Energiewende sollen durch das gleichzeitige Verlegen von Stromleitungen und Telekommunikationsinfrastrukturen Synergien genutzt und der Breitbandausbau beschleunigt werden. „Jedes Bestreben in dieser Richtung hilft natürlich. Aber nur die Mitverlegung wird nicht ausreichen, um die Ziele zu erreichen“, sagt eco Vorstandsvorsitzender Prof. Michael Rotert. Die verschiedenen Modelle Drei verschiedene Modelle der Mitverlegung erläutert die Bundesnetzagentur in ihrem Leitfaden näher: Erstens kann ein Stromnetzbetreiber beispielsweise Glasfaserkabel im Auftrag eines TK-Anbieters mitverlegen. Dieser beteiligt sich dann anteilig an den anfallenden Tiefbaukosten, die häufig 80 Prozent der Aufwendungen ausmachen. Zweitens kann der Stromnetzbetreiber auf eigene Rechnung Glasfaserkabel mitverlegen und nicht selbst genutzte Kapazitäten vermieten oder eigene TK-Dienste anbieten. In der dritten Variante verlegt der Stromnetzbetreiber auf eigene Rechnung Glasfaserkabel mit und verkauft sie dann zu besonderen Konditionen an TK-Unternehmen. Hürden im ländlichen Raum Gerade im ländlichen Raum gibt es aber Faktoren, die dem Breitbandausbau per Mitverlegung entgegenwirken. „Neben den Entfernungen und Kosten bei wenigen Anschlüssen ist hier insbesondere der Naturschutz zu nennen, und nicht überall wird natürlich demnächst Strom, Gas oder TV-Kabel verlegt“, erklärt Rotert. Es gebe aber bereits eine Menge Initiativen, die auch von eco mit einer Roadshow bereits vor Jahren angestoßen wurden. Hilfe zur Selbsthilfe Initiativen bestehend aus den Einwohnern, den Gewerbetreibenden und der Kommunalverwaltung zusammen mit einem Provider bilden dabei ein Konsortium, um schnelle Anschlüsse zu realisieren. Wenn alle Maßnahmen ausgeschöpft sind, gibt es auch noch die Möglichkeit, die letzten weißen Flecken per Funkverbindung zu beseitigen und dann im Ort über Telefon (oder wiederum Funkzellen) bis in die Haushalte zu verteilen. Passend dazu ist auch das derzeitige Bestreben der Europäischen Union, unter anderem mit dem ersten Radio Spectrum Policy Programme (RSPP) die bessere Nutzung des bestehenden Funkspektrums voranzutreiben. Funklösung immer die letzte Möglichkeit „Ob LTE, UMTS oder Wi-Fi – die Funklösung sollte eigentlich immer die letzte Möglichkeit sein, wenn gar nichts mehr geht, denn ab einer gewissen Datenmenge müssen auch die Funkmasten mit Glasfasern verbunden werden. Außerdem kann nicht überall ein Funkmast aufgebaut werden, zumal dann wieder das Problem mit dem Elektrosmog besteht“, erklärt Rotert. Quelle eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.

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