Schulunterricht für Informatiklehrerinnen und -lehrer
Am Samstag, 13. November, kehrt sich der Spieß um: Dann sitzen rund 100 Lehrerinnen und Lehrer in den Schulbänken der Klaus Groth Schule in Neumünster. Sie nehmen teil an der Tagung der Fachgruppe SH-HILL, der Interessensvertretung der Informatiklehrerinnen und -lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI).
Zum ersten Mal findet die Tagung in Schleswig-Holstein statt. Den Lehrkräften der Primarstufe sowie der Sekundarstufen I und II werden Fortbildungen und viele Ideen für den eigenen Unterricht geboten. Grundschullehrerinnen und -lehrer lernen zum Beispiel Lego-Roboter zu basteln und mit Software zu steuern. Durch diesen spielerischen Umgang bekommen Kinder frühzeitig einen Zugang zu Computersystemen.
Informatik als Teil der Allgemeinbildung
„Die informatische Bildung ist Teil der Allgemeinbildung“, sagt Sören Mohr, Vorsitzender des Vereins Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH), der die Tagung SH-HILL unterstützt. „In der heutigen Zeit sind in fast jedem Beruf informatische Grundkenntnisse sowie die Beherrschung des Rechners Voraussetzung“, so Mohr weiter. Zwar sei der Informatikunterricht mittlerweile in den Lehrplänen verankert, doch seien oft gerade diese Kurse sehr techniklastig, wenig anschaulich und damit schwer und demotivierend.
Anregungen und Ideen für den Informatikunterricht
Die Tagung SH-HILL räumt auf mit diesem Vorurteil: So lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Software Scratch Animationen und Spiele zu programmieren oder einen Multi-Touch-Tisch, wie ihn Microsoft gerade auf den Markt gebracht hat, eigenhändig zu bauen. Schülerinnen und Schüler, die in den Sozialen Netzwerken im Internet unterwegs sind, erfahren in der Unterrichtseinheit „Meine Daten kriegt ihr nicht!“ wie „peinlich“ es werden kann, wenn schützenswerte Informationen von einem im weltweiten Netz gefunden werden.
Nachwuchsmangel in der IT-Branche
„Es ist schade, wenn sich bei Schülerinnen und Schüler aufgrund langweiliger Unterrichtseinheiten Abneigungen gegen einen Beruf in der IT-Branche bilden“, sagt Mohr. „Die IT- und Medienbranche ist die Karrierechance für unsere Kinder! Keine andere Branche verzeichnet ein so hohes Wachstum und sucht händeringend nach Fachkräften.“ 28.000 unbesetzte Stellen in Deutschland zählte der Bundesverband BITKOM im Oktober 2010. Laut der Untersuchung sind die Anbieter von Informationstechnik, Telekommunikation und Internetdiensten hinter dem Maschinenbau zweitgrößter Arbeitgeber in der deutschen Industrie.
Weitere Informationen
http://www.sh-hill.de/fachtagung2010.html