Trojaner sind kein privates Problem

Die Nationale Initiative für Informations- und Internetsicherheit (NIFIS) warnt Firmen vor Kriminellen, die sich das Internet zunutze machen, um Schadsoftware in Unternehmensnetzwerke einzuschleusen. Auch Firmennetzwerke sind schnell betroffen - häufig fehlt es an Schutzvorrichtungen und Verhaltensrichtlinien. Gleichzeitig mahnt die Selbsthilfeorganisation für die deutsche Wirtschaft die Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen an. Anlass hierfür ist der im Juli bekannt gewordene Fall eines Mannes, der sich mittels eines Trojaners Zugang zu 150 Computern von Mädchen verschafft hatte, um diese per Webcam zu beobachten und ihre Daten auszuspähen. Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen "Was hier im Privatbereich passiert ist, kann jederzeit auch Unternehmen betreffen", gibt Dr. Thomas Lapp, Vorsitzende der NIFIS und IT-Experte der Bundesrechtsanwaltskammer, zu bedenken. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den allzu sorglosen Umgang mit Passwörtern, fehlende Sicherheitspolicies und die Nutzung sozialer Netzwerke über Firmen-PCs. "Obwohl jedem bewusst ist, welche Gefahren aus dem Netz drohen, wird mit der Informationssicherheit in den Unternehmen immer noch recht stiefmütterlich umgegangen." Passwörter der Mitarbeiter oft Sicherheitslücke im Unternehmen Gerade in kleineren, nach wie vor aber auch mittelständischen Betrieben existierten entweder erst gar keine Richtlinien oder - falls doch - werde deren Einhaltung nicht überwacht. Passwörter seien zu schwach und damit leicht zu knacken. "Dann kommt es doch häufig vor, dass Mitarbeiter immer dasselbe Passwort benutzen, ganz gleich, wo sie sich gerade im Netz aufhalten, ob privat oder beruflich", ergänzt Dr. Thomas Lapp. Wer aber auf eBay, Facebook & Co. dasselbe Passwort verwende wie im Firmennetzwerk, öffne Angreifern Tür und Tor. "Das ist eine unnötige - weil leicht zu schließende - Lücke im Sicherheitssystem einer Firma." Trojanische Pferde per E-Mail verschickt Auch im angesprochenen Fall war es dem Täter gelungen, über ein schwaches Passwort an die E-Mail-Adresse eines der Mädchen zu gelangen und darüber einen Bildschirmschoner zu versenden, der sich im Nachhinein als Trojanisches Pferd entpuppte. "Auf diese Weise entsteht erst einmal kein Verdacht. Ebenso wäre es doch aber, wenn die E-Mail von einem Arbeitskollegen zu kommen scheint. Das Tückische an einem Trojaner ist zudem, dass er ja einen Nutzen vorgaukelt und dessen eigentliche Funktion erst einmal nicht zu erkennen ist." Im Fall der Mädchen war es nur einem Zufall zu verdanken, dass die ganze Sache aufflog. E-Mail-Adressen zu leicht durchschaubar Überdies sei es auch ratsam, dass Betriebe die Vergabe ihrer E-Mail-Adressen überdenken, da diese so gut wie in jedem Unternehmen nach einem sehr leicht durchschaubaren Schema erfolge. "Dafür muss ein Täter nicht mal besonders viel Phantasie entwickeln. Dies stellt vor dem Hintergrund der mitunter hohen kriminellen Energie solcher Personen ein enormes Gefährdungspotenzial dar." Informationssicherheit als Bestandteil der Unternehmenskultur Neben der Implementierung technischer Schutzvorrichtungen wie beispielsweise Antiviren- und Anti-Spywareprogrammen sowie Firewall - und deren permanente Aktualisierung - sei es mindestens ebenso wichtig, eine Unternehmenskultur im Betrieb zu etablieren, in der die Informationssicherheit einen hohen Rang einnehme, von der Geschäftsleitung vorgelebt und aus diesem Grund von der Belegschaft auch akzeptiert werde. Weitere Informationen IT-Security-Day Kiel am 16. September 2010 Quelle news aktuell

Zurück

Weitere News

DiWiSH x IT4B Digital Summit: Jetzt Standplatz sichern

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr freuen wir uns, dass die DiWiSH Stage auch

...

Weiterlesen …

Care-AI: Aktuelles & eigener Newsletter

Im Interview mit der WTSH gibt unsere Netzwerkmanagerin Moni Löffler aktuelle

...

Weiterlesen …

Nichts mehr verpassen

Alle 14 Tage Neuigkeiten und regelmäßig Termine
aus der digitalen Szene Schleswig-Holsteins erhalten