1,8 Millionen € für gesunde und hybride Lehre an der Universität zu Lübeck

Die Digitalisierung der Lehre ist an der Universität zu Lübeck in vielen Bereichen vergleichsweise weit fortgeschritten – jedoch hauptsächlich bei der Vermittlung eher „theoretischer“ Inhalte. Die in den Skills-Labs der Medizin und der Gesundheitswissenschaften stattfindende „praktische“ Lehre muss bisher hingegen noch weitgehend auf digitale Unterstützung verzichten. Hier setzt das Projekt HySkiLabs an, das vor allem auf solch eine Unterstützung von Unterricht in diesen Räumen abzielt, das aber auch die mentale Gesundheit aller Studierenden fördern möchte. Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre unterstützt dieses Vorhaben mit rund 1,8 Millionen €.

Die universitären Skills-Labs für Medizin und Gesundheit sind Räume, in denen praktische Übungen der Medizin und der gesundheitswissenschaftlichen Studiengänge stattfinden. In diesen Räumen gibt es spezifische Stationen, Möbel, Phantome, Geräte oder andere Gegenstände, um beispielsweise die Durchführung zu üben von Injektionen, Untersuchungen und anderen diagnostischen, therapeutischen oder pflegerischen Maßnahmen bis hin zu komplexen Versorgungsabläufen. Auch der Umgang mit Proben oder mit Patientinnen und Patienten soll hier erlebbar werden. Die Universität verfügt bereits über mehrere solcher Skills-Labs, die bisher allerdings keine digitale Infrastruktur beinhalten. Für digitale Lehre eignen sie sich daher bisher nicht.

Mit der finanziellen Unterstützung aus dem Projekt HySkiLabs sollen sie auf eine hybride Lehre vorbereitet werden, indem sie einheitlich mit verbesserter Hard- und Software ausgerüstet werden. So werden vielfältige hybride Lehr-Lern-Szenarien umsetzbar, in denen Studierenden ihre Handlungskompetenzen sowohl im Selbststudium, wie auch unter Anleitung aufbauen können. Denn dort, wo primär kognitive Kompetenzen ausgebildet werden sollen, ist die Umstellung auf Online-Lehre fast problemlos möglich gewesen. Wo es aber auf den Aufbau von Handlungskompetenzen und praktische Fähigkeiten ankommt, stieß die Digitalisierung bisher an ihre Grenzen.

Neben der Digitalisierung der Skills-Labs soll die Förderung auch im Bereich Gesundheitsförderung der Studierenden eingesetzt werden: im Verlauf der Pandemie zeigte sich, dass es unter den Studierenden aller Studienrichtungen einen langfristigen Anstieg gesundheitlicher – besonders psychischer – Belastungen zu beobachten gibt. Eine Umfrage der Fachschaften der Universität zu Lübeck ergab, dass mehr als ein Viertel der Studierenden eine deutlich gestiegene mentale Belastung spürten. „In einer transformierten Lehr-Lern-Umgebung in allen Studiengängen, in der hybride und Online-Lehre große Anteile haben und weiter haben werden, werden Studierende mit Problemen wie Stress, Prüfungsangst, Einsamkeit, Überforderung und Bewegungsmangel dauerhaft konfrontiert. Wir sehen die Gesundheit der Studierenden insbesondere im Rahmen von digitaler Lehre als eine zweite dauerhafte Herausforderung an,“ so der koordinierende Studiengangsleiter Prof. Till Tantau, der sich deshalb sehr über die Förderung des Projekts in den kommenden drei Jahren freut.

Die Universität zu Lübeck hat ihr ursprünglich rein medizinisches Profil in Forschung und Lehre in gut 50 Jahren zu dem einer erfolgreichen Life-Science-Universität konsequent erweitert. An der Universität studieren derzeit etwa 1.500 Studierende Humanmedizin und ebenfalls etwa 1.500 Studierende Studiengänge im Bereich Informatik und Technik, etwa 1.000 Studierende Life-Science-Studiengänge, 500 Studierende einen der dualen Studiengängen der Gesundheitswissenschaften und 400 Studierende Psychologie. Die Schnittstellen zwischen Medizin, Health-Sciences und Life-Sciences einerseits und Informatik und Technik andererseits stehen im Mittelpunkt von Forschung, Lehre und Transfer.


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