Gratis-WLAN für alle Kommunen

#SH_WLAN gibt in der Fläche Gas: Betreiber Omnis schenkt Städten und Gemeinden mehr als 1000 Zugangsboxen

Eine ungewöhnliche Nikolaus-Gabe soll das Angebot #SH_WLAN und damit die Digitalisierung Schleswig-Holsteins mit Hochdruck in die Fläche bringen: Die Kieler Omnis WLAN GmbH verschenkt ab sofort 1104 „Access Points“ – also Zugangsboxen für mobiles, kostenloses Internet – an Städte und Gemeinden zwischen Nord- und Ostsee.

Es ist genug für alle da: Mehr als 1000 neue WLAN-Antennen verschenkt das Kieler Unternehmen Omnis an die Kommunen im Land. Mitarbeiter Mohammad Kasem bringt mit der Sackkarre Nachschub, Wiebke Schmidt verpackt die Geräte. Mit von der Partie: Geschäftsführer Björn Schwarze. Foto: Ulf Dahl

Rein rechnerisch könnte damit jede Kommune im Land versorgt werden. Finanzielles Volumen der Aktion, einschließlich Gratis-Service für fünf Jahre: knapp eine halbe Million Euro.

„Wir wollen mit dieser Offensive auch dazu beitragen, dass mobiles Internet kein Privileg mehr ist für Menschen, die sich ein großes Datenvolumen leisten können“, sagt Björn Schwarze, Geschäftsführer von Omnis. Das Unternehmen war 2016 gemeinsam vom Kieler Internet-Provider Addix und den Kieler Nachrichten gegründet worden, um das als #KN_WLAN gestartete Angebot unter der Marke #SH_WLAN landesweit auszurollen. Als Premium-Partner sind die Sparkassen des Landes an dem Projekt beteiligt.

Die Idee hat gezündet, das Wachstum ist rasant: Aktuell haben sich bereits 770 000 Tablet- und Smartphone-Nutzer im #SH_WLAN registriert. Allein in den vergangenen sieben Tagen waren mehr als 115000 Menschen online. Derzeit hat Omnis bereits rund 1500 Hotspots im Freien installiert. Mit der jetzigen Aktion will das Unternehmen nun auch die WLAN-Versorgung in öffentlichen Gebäuden verbessern, denn dort gibt es noch erheblichen Nachholbedarf.

Im Blick hat Schwarze vor allem Rathäuser, aber auch Gemeindezentren oder Vereinsheime. „Wenn die Kommune es möchte, kann auch die Dorf- kneipe einen Zugang bekommen.“ Die private Amtsstube des Bürgermeisters hingegen sei ausgeschlossen. Wettbewerbsrechtlich sei die Aktion unproblematisch, dies habe man „intensiv geprüft“.

Für die Gemeinden bedeute das Omnis-Angebot keinerlei versteckte Kosten oder Verpflichtungen, betont Schwarze. Sie müssten sich lediglich auf der Webseite von #SH_WLAN registrieren: „Alles was wir vor Ort brauchen, ist Strom und ein Zugang ins Internet.“ So nett der finanzielle Nutzen des Nikolaus-Geschenkes für die Gemeinden ist: Aus Sicht des Omnis-Geschäftsführers steht als Gewinn eher der Haftungsaspekt im Vordergrund. Im Oktober hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass sich der Anschlussinhaber bei Urheberrechtsverletzungen der sogenannten Vermutungshaftung nicht durch einen einfachen Verweis auf andere (Familien-) Mitglieder entziehen kann. Und das Haftungsrisiko ist natürlich noch um einiges größer, wenn Dritte Zugang zum Anschluss erhalten. Mit #SH_WLAN erhalten Nutzer den Netzzugang nicht über den Hotspot „Rathaus XY- Stadt“, sondern über einen sicheren Tunnel zum Addix-Server, der dann die Schnittstelle zum Web bildet.

Gemeinden gehen keinerlei Verpflichtung ein

Die Nikolaus-Aktion soll ein wichtiger, aber keineswegs der letzte Schritt sein, um den Norden mit Gratis-WLAN zu versorgen. Schwarze: „Wir arbeiten daran, dieses Angebot für immer mehr Menschen im Land nutzbar zu machen.“ #SH_WLAN sei eine für alle offene und leicht zu nutzende Infrastruktur, die zuverlässig den Zugang zu digitalen Angeboten ermögliche – ohne zeitliche Beschränkung oder Limitierung der Datenmenge. Die Nutzer müssen weder E-Mail-Adresse noch Passwort eingeben. Dieses Umfeld, so Schwarze, sei „wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung und Nutzung des digitalen Potenzials“. Die Kieler Nachrichten hatten für das Projekt den „Nova Innovation Award“ des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger erhalten.

Quelle: Artikel von Ulrich Metschies, Kieler Nachrichten

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