#hiergehtwas: KI-Transfer-Hub schafft ein landesweites Ökosystem der Künstlichen Intelligenz

Bei uns im digitalen Norden geht einiges, DiWiSH macht es sichtbar. In einer neuen Folge unserer #hiergehtwas-Reihe haben wir uns mit Andreas Hennig vom KI-Transfer-Hub unterhalten. Im vergangenen Jahr wurde im Haus der WTSH der KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein installiert, um ein landesweites Ökosystem der Künstlichen Intelligenz zu schaffen. Das riesige Potential bei uns im echten digitalen Norden in den verschiedensten innovativen Unternehmen ist unumstritten, doch wie setzen wir es ein? Andreas Hennig stellt im Interview die Kernidee des KI-Transfer-Hubs vor, verrät mehr über Mission und Vision, spricht über Synergien mit der DiWiSH und weiteren KI-Partnern und zeigt auf, wie auch Sie als Unternehmen die Angebote des Hubs nutzen können.

DiWiSH: Moin Andreas. Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Mit unserer #hiergehtwas-Kampagne wollen wir von der DiWiSH aufzeigen, was der digitale Norden alles zu bieten hat. Welchen Eindruck hast du von der Digitalwirtschaft in Schleswig-Holstein, wie sind wir aufgestellt?
Andreas Hennig: Vielen Dank für die Interview-Einladung. Der Name eurer Kampagne trifft aus meiner Sicht den Nagel auf den Kopf: Es existiert bereits eine Menge digitale Kompetenz in verschiedenen Branchen mit großartigen, qualifizierten Unternehmen. Die Kreativität und der unternehmerische Geist sind sehr präsent in Schleswig-Holstein und ermöglichen viele neue digitale Geschäftsmodelle. Nicht zuletzt ist dies die Grundlage, um neue digitale Technologien erfolgreich anzuwenden, hierzu zählt insbesondere die Künstliche Intelligenz.

DiWiSH: Ende 2020 wurde der KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein in der WTSH ins Leben gerufen. Mit der Auftaktveranstaltung am 11. Februar habt ihr viele begeisterte Menschen erreicht. Stell doch bitte noch einmal, auch für alle, die nicht live dabei sein konnten, den KI-Transfer-Hub vor. Andreas Hennig: KI kann ein wertvolles Werkzeug sein, von den großen Datenmengen in der Digitalisierung zu profitieren. Mit dem starken Team aus Wissenschaft und Wirtschaft möchten wir im KI-Transfer-Hub insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen in Schleswig-Holstein Wege zur sinnvollen KI-Anwendung aufzeigen und sie auf diesen Wegen begleiten. Bei den ersten Schritten spielen unsere Partner aus der Wissenschaft eine zentrale Rolle und bieten den Unternehmen das Grundlagenwissen zur Künstlichen Intelligenz. Weiterhin unterstützen wir dabei, KI-basierte Geschäftsideen zu konzipieren und die richtigen Partner für die Umsetzung von Projekten zusammenzubringen. Gemeinsam wollen wir so den KI-Transfer in Schleswig-Holstein gestalten, dafür steht der KI-Transfer-Hub als landesweites Ökosystem der Künstlichen Intelligenz.

DiWiSH: In Schleswig-Holstein lassen sich bereits zahlreiche Use Cases finden, wie KI unseren Alltag erleichtern kann. Kannst du uns ein paar Best Cases aus Schleswig-Holstein aufzeigen?
Andreas Hennig: Es existieren in der Tat bereits viele gute Anwendungsbeispiele für KI in Schleswig-Holstein, die hervorragend den Mehrwert, der mit Künstlichen Intelligenz erzeugt werden kann, deutlich machen. Im Bereich regenerative Energien erstellt das Start-up Naeco Blue aus Bad Schwartau standortgenaue Einspeiseprognosen mithilfe eines intelligenten Algorithmus. Ein weiteres Beispiel ist Marine Digital aus Lübeck, das Unternehmen nutzt die KI zur Kraftstoffoptimierung und Navigation in der maritimen Branche. Auch gestandene Unternehmen entwickeln und nutzen KI in SH. Ein gutes Beispiel ist hier die Firma Elokon aus Tornesch, die ein KI-basiertes Assistenzsystem für Gabelstapler entwickelt und für mehr Sicherheit in der Intralogistik sorgt.

DiWiSH: Welche Potentiale im Bereich der KI haben wir im Land und wo können wir uns noch steigern?
Andreas Hennig: Die Potentiale wachsen stetig mit der technologischen Entwicklung im Bereich der KI: Fortschritte beim maschinellen Lernen, der rasante Anstieg der verfügbaren Daten und eine Steigerung von Rechenleistungen tragen dazu bei. Die entstehenden wirtschaftlichen Möglichkeiten werden von einigen Unternehmen bereits erkannt und genutzt. Steigern können wir uns, indem wir branchenübergreifend noch mehr Unternehmen den Wert der Daten vermitteln, ihnen eventuelle Vorbehalte durch umfassende Informationen nehmen, bei der Erfassung dieser Daten unterstützen und KI in die Anwendung bringen.

DiWiSH: Deine Prognose: Wie viel Einfluss wird die Entwicklung der KI-Technologie auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Schleswig-Holstein haben?
Andreas Hennig: Die Künstliche Intelligenz gilt als eines der aktuellen Megathemen und hat als Schlüsseltechnologie das Potenzial, ganze Wirtschaftsbranchen nachhaltig zu verändern. Dies gilt insbesondere für die zentralen Zukunftsbranchen in SH wie die Medizintechnik, die maritime Wirtschaft, die Agrar- und Ernährungswirtschaft, die Informations- und Kommunikationstechnologie, den Maschinenbau oder die erneuerbaren Energien. Mit einer konsequenten Förderung des KI-Transfers in Schleswig-Holstein wird die Technologie einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts haben. Sowohl die Bundesregierung als auch die schleswig-holsteinische Landesregierung haben dies erkannt und jeweils eine – die gesamte wissenschaftlich-wirtschaftliche Wertschöpfungskette umfassende – KI-Strategie erarbeitet.

DiWiSH: Um dem Leser einen genaueren Eindruck zu verschaffen: Wer kann sich an euch wenden und wie könnt ihr interessierte Unternehmen konkret unterstützen?
Andreas Hennig: Als entstehendes Netzwerk kann sich jedes Unternehmen an uns wenden, das interessiert an der Anwendung der KI-Technologie ist, selbst KI-Lösungen anbietet oder entwickelt. Wir möchten diese Unternehmen bei ihrem jeweiligen Schritt auf der Reise zur KI unterstützen. Am Anfang steht die Bereitstellung von KI-Informationen und der Weiterentwicklung von KI-Ideen durch unser Team aus Wissenschaft und Wirtschaft. Zum Beispiel in Grundlagenworkshops und individuellen Gesprächen mit unserem Team für KI-Interessierte. Fortgeschrittene Unternehmen begleiten wir bei der Initiierung von Projektvorhaben, indem wir die richtigen Partner aus unserem Netzwerk zusammenbringen, Machbarkeitsstudien mit unseren Projektpartnern aus der Wissenschaft durchführen und bei der Suche nach Fördermöglichkeiten unterstützen. Bei der Projektdurchführung stehen wir als neutraler Sparringspartner zur Seite und möchten am Ziel der Reise, der Wertschöpfung, erfolgreiche KI-Anwendungsfälle der Unternehmen sichtbar machen. Dies schließt weitere Unternehmen in SH für die KI auf.

DiWiSH: Natürlich spielt hierbei auch die enge Vernetzung von KI-Transfer-Hub und DiWiSH eine wichtige Rolle. Wie siehst du die Zusammenarbeit und wie schaffen wir Synergieeffekte? Schließlich haben wir im DiWiSH-Netzwerk eine Reihe von spannenden Unternehmen mit herausragenden Kompetenzen im KI-Bereich und viele Mitglieder interessieren sich für die Integration von KI in ihrem Geschäftsfeld.
Andreas Hennig: Die enge Zusammenarbeit von DiWiSH und KI-Transfer-Hub ist ein zentraler Punkt für uns, um die Künstliche Intelligenz in Schleswig-Holstein voranzubringen. Im Schulterschluss mit dem Team der DiWiSH ist es unser Ziel, Unternehmen zu passgenauen Kooperationen für die Umsetzung von KI-Projekten zusammenzubringen. Um weitere Synergien zu schaffen, möchten wir außerdem gemeinsame Veranstaltungsformate gestalten, um die Mitglieder des DiWiSH-Netzwerks mit ihrem digitalen Mindset direkt mit spannenden Themen aus der KI-Welt anzusprechen.

DiWiSH: Welche Ziele habt ihr euch gesetzt und was wünschst du dir persönlich für die kommenden Monate mit dem KI-Transfer-Hub?
Andreas Hennig: Wir möchten ganz konkret den Transfer der Künstlichen Intelligenz von der Wissenschaft in die Wirtschaft gestalten. Dabei ist es unser Ziel, die Unternehmen zu begleiten und ihnen die Chancen und den Nutzen der KI-Technologie zu vermitteln. Wir möchten Anbieter und Nachfrager von KI-Know-how aus der Wirtschaft – und auch der Wissenschaft – zueinander bringen und KI-Kompetenz in Schleswig-Holstein und darüber hinaus sichtbar machen. Nicht jede Herausforderung kann und wird dabei in Zukunft durch KI gelöst werden. Dennoch sehe ich unfassbar viele Möglichkeiten, sich zu verschiedensten KI-Themen auszutauschen, KI wertschöpfend einzusetzen und so ein landesweites KI-Ökosystem aufzubauen. Dies wünsche ich mir, hierfür arbeite und brenne ich.

Wir bedanken uns für das inspirierende Gespräch!

 

 

 

Das ist der KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein:

 

 

Grußwort von Ministerpräsident Daniel Günther zur Auftaktveranstaltung KI Transfer-Hub:

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