Kieler Wissenschaftszentrum öffnet seine Türen

Kiel - Das Wissenschaftszentrum Kiel, das unmittelbar an die CAU grenzt, übernimmt nun offiziell seine Aufgabe als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, führt Firmen und Hochschulen zusammen. Unternehmen, die mit Hochschulen kooperieren, haben hier ihre Büro- und Laborflächen. Flächen für Schulungen, Seminare oder auch Veranstaltungen stehen zur Verfügung. Der Vermietungsstand beträgt derzeit 65 Prozent. Partner des Public-Private-Partnership-Projektes Wissenschaftszentrum Kiel sind die Preussag Immobilien GmbH, die CAU und die Landeshauptstadt Kiel. Das Land Schleswig-Holstein förderte das 5,1 Millionen Euro teure Bauvorhaben und die Erschließung der Neufeldtstraße mit knapp 4,3 Millionen Euro. Als einen guten Tag für die Landeshauptstadt Kiel hat Ministerpräsident Peter Harry Carstensen die Eröffnung des Wissenschaftszentrums bezeichnet. "Hier wurde eine neue, starke und tragfähige Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gebaut, die zugleich eine Brücke in die Zukunft ist", sagte Carstensen. Nach Auffassung des Ministerpräsidenten brauche das Land mehr denn je exzellente Forschung: Grundlagenforschung und auch anwendungsbezogene Forschung, um im globalen Wettbewerb neue Produkte, Verfahren und Anwendungen zu entwickeln. "Die Wissenschaft von heute ist die Wirtschaft von morgen - der Transfer von Wissen und Technologie bietet große Chancen für die Zukunft des Standortes", sagte Carstensen. Schleswig-Holstein könne so zu einer Top-Adresse für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft werden. Betrieben wird das Zentrum von der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH. Sie unterstützt Unternehmensansiedlungen und Forschungs- und Entwicklungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ansiedlung von technologieorientierten Unternehmen im Wissenschaftspark. Kaufmännischer Geschäftsführer des Zentrums ist seit August 2006 Werner Kässens und wissenschaftliche Geschäftsführerin seit Oktober 2007 Dr. Inge Schröder. "Das Wissenschaftszentrum bedeutet für den Kieler Wissenschafts- und Wirtschaftsraum nachhaltige Standortvorteile", sagten Rainer Tschorn und Angelika Volquartz bei der Eröffnung. "Hier entsteht gemeinsam mit den Mietern, anderen Wirtschaftspartnern und den Hochschulen eine innovative Einrichtung, die den Technologietransfer aus der Forschung beschleunigen und viele hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen wird." In seinem Grußwort vollzog Professor Gerhard Fouquet, Prorektor und designierter Präsident der Kieler Universität, die Entstehung des Wissenschaftszentrums von der Idee bis zur Vollendung nach. Er würdigte dabei Professor Reinhard Demuth, den ehemaligen Rektor, der sich persönlich sehr mit der Vision eines Wissenschaftsparks und -zentrums identifizierte und dessen Engagement man die heutige Eröffnung verdanke. Fouquet wünschte dem Zentrum eine Zukunft "als kreatives Forum innerhalb eines starken Wissenschaftslandes Schleswig-Holstein, dessen Herz in Kiel schlägt". Die ersten neun Firmen und Einrichtungen sind bereits im Wissenschaftszentrum eingezogen, drei weitere werden im April folgen. Sie alle zeigen ein breites Spektrum innovativer zukunftsorientierter Tätigkeitsfelder und vielfältige Beziehungen zur Kieler Hochschullandschaft. Vertreten sind die Bereiche IT (Rosemann Software GmbH; Mint Media Interactive Software Systems GmbH), Biotechnologie und Wirkstoffforschung (bionamics GmbH) sowie Geruchsmessung und -bewertung (Olfatec). Geotechnologie und Umweltanalytik betreibt die AGUA GmbH. Die Firma Biomasseverwertung (ab April) beschäftigt sich mit nachwachsenden Rohstoffen und entsprechenden verfahrenstechnischen Prozessen. Wichtigster Dienstleister im Hause ist neben der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH die Patent- und Verwertungsagentur Schleswig-Holstein. Das Beratungsbüro Sachverstand, die Kooperativa GmbH, die Unternehmensberatung für Ausgründungen und Klein- und Mittelständische Unternehmen Regionale Qualitätspartnerschaft RQP (ab April) sowie der Hochschulverlag Amani International Publishers (ab April) zählen ebenfalls zur Dienstleistungssparte. Insgesamt arbeiten bislang 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wissenschaftszentrum. In Planung befinden sich zwei Kompetenzzentren: An Software System Engineering sind Wirtschaftsunternehmen und Wissenschaftler der CAU sowie der Universität Lübeck beteiligt, das Thema Design wird in Kooperation mit der Muthesius-Kunsthochschule umgesetzt. Dr. Inge Schröder und Werner Kässens: "Dieses Gebäude ist eine unternehmerische Investition in die Zukunft unserer Region. Hier wird der Innovationstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eine neue Plattform finden. Wir wollen mit kreativen Köpfen die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Kiel nachhaltig stärken." Das Wissenschaftszentrum ist als energieeffizientes Gebäude Teil der Innovativen Bauausstellung (InBa), die im September in Kiel stattfindet. Bauform und Dämmung sichern optimalen Wärmeschutz. Ein Teil des Strombedarfs deckt die Photovoltaikanlage auf dem Dach ab. Architekt des Gebäudes ist Volker Scheel vom Kieler ArchitektenContor. Insgesamt verfügt das Wissenschaftszentrum über 2.200 Quadratmeter Nutzfläche, aufgeteilt in 1.800 Quadratmeter für Büro- und Laborräume und 400 Quadratmeter Veranstaltungsfläche.

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