Weiblicher IT-Fachkräftemangel

Das Job-Potenzial im IT-Bereich hat sich in der Praxis noch immer nicht herumgesprochen, so dass der Frauenanteil in den vergangenen Jahren sogar kontinuierlich gesunken ist. Mit dem „Girls`Day“ und einer neuen Nachwuchsinitiative will BITKOM diesem Fachkräftemangel entgegenwirken. Mehr als die Hälfte der Eltern in Deutschland würden ihren Kindern raten, Informatiker zu werden. Das geht aus einer Erhebung des Instituts Forsa im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM zum „Girls’ Day“ hervor. Befragt wurden Eltern mit Kindern, die noch nicht im Berufsleben stehen. Informatik ist keine Männer-Domäne Eltern sagten zu 58 Prozent, sie würden ihren Söhnen zum Berufsweg Informatik raten. Ihren Töchtern empfehlen Eltern eine solche Laufbahn immerhin zu 48 Prozent. „Informatik wird längst nicht mehr als Männer-Domäne wahrgenommen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer in Berlin. Beim jährlichen Girls’ Day werden junge Frauen auf Berufs-Chancen in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften aufmerksam gemacht. 20.000 offene Stellen im IT-Bereich Zurzeit gibt es 20.000 offene Stellen für IT-Experten in der deutschen Wirtschaft. Jedes dritte IT-Unternehmen gibt an, dass der Fachkräftemangel die eigene Geschäftstätigkeit bremse. Derzeit gebe es zu wenige junge Menschen, die sich für einen Technologie-Beruf entscheiden, erklärte Scheer. „Mit dem Gesundheitssystem, dem Verkehrswesen, der Energieversorgung und der öffentlichen Verwaltung müssen wichtige Infrastrukturen durch innovative IT und Kommunikationstechnik modernisiert werden“, sagte der BITKOM-Präsident. Kreativität und Kommunikationsstärke sind gefragt „Der Bedarf an Fachkräften, die diesen Wandel gestalten, ist enorm“, so Scheer. Die Branche spreche mit Berufschancen im IT-Umfeld gerade auch Frauen an. „Neben der Fähigkeit zum Lösen komplexer Aufgaben sind besonders Kreativität und Kommunikationsstärke in internationalen Teams gefragt.“ Vorurteile und Klischees in der IT-Branche Die Eltern haben mit Blick auf ihre Kinder nur teilweise Vorbehalte gegenüber dem Berufsweg Informatik, ergab die Umfrage von BITKOM und Forsa. Jeweils jeder fünfte Elternteil ist der Meinung, Informatiker hätten eine zu hohe Arbeitsbelastung und zu schlechte Aufstiegschancen. „Die meisten Vorurteile lassen sich leicht korrigieren“, so Prof. Scheer. „In der jungen IT-Branche gibt es innovative, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, und gute Leute haben hervorragende Karriere-Chancen. Das Bild vom einsamen Programmierer, der nachts im Keller sitzt und keinen Partner findet, ist ein längst überholtes Klischee.“ Nachwuchsinitiative „erlebe it“ Um einen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels zu leisten, hat BITKOM die Nachwuchsinitiative „erlebe it“ ins Leben gerufen. Kern der Initiative ist es, einen Austausch von Schule und Wirtschaft zu ermöglichen. Gängige Formate sind die Durchführung von Projekttagen, die Teilnahme an Veranstaltungen zur Berufsorientierung oder der Besuch von „IT-Scouts“ in den Klassen. Experten wie Software-Entwickler und Projektmanager, aber auch Geschäftsführer und Vorstände großer Unternehmen haben sich als IT-Scout registriert und können jederzeit von Schulen angefordert werden. Aktionen in Schleswig-Holstein Auch das Clustermanagement DiWiSH fördert gezielt den Nachwuchs. Mit Schnupperstudien für Jungen und Mädchen, Programmierwettbewerben und Studieninformationstagen wirbt DiWiSH für das Studienfeld der Informatik. Absolventen und Berufsanfänger vermittelt das Clustermanagement direkt an Unternehmen oder über Veranstaltungen der Wirtschaft mit und an den Hochschulen im Land. Weitere Informationen http://www.erlebe-it.de Quelle BITKOM

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