Über 25 Veranstaltungen bei den Mediatagen Nord 2010
Das aktuelle Programm der Mediatage Nord, die in diesem Jahr unter dem Leitthema „Lebenswelten – smart & vernetzt“ stehen, wurde heute, 9. November im Kieler Haus der Wirtschaft vorgestellt. Vom 15. bis 19. November 2010 beleuchten mehr als 25 Veranstaltungen unseren digitalen Alltag aus den Blickwinkeln von Medien und Wirtschaft.
In diesem Jahr wollen die Veranstalter auf die zunehmende „intelligente Vernetzung“ alltäglicher Lebensräume hinweisen: der Ausweis wird elektronisch, das Haus zentral gesteuert, die Unternehmensgründung erfolgt digital.
Schwerpunkt E-Government
„Einfacher ist einfach besser, auf diese Formel lässt sich vielleicht das Bestreben bringen, dass diese Entwicklung antreibt“, erklärte Dr. Jörn Biel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein. „Die Industrie- und Handelskammern setzen in ihren Fachveranstaltungen einen Schwerpunkt beim Thema E-Government. Da ist zum einen der neue Personalausweis. Mit ihm werden in Deutschland neue Maßstäbe im Bereich der elektronischen Identifikation gesetzt“, so Biel. Zudem sei er wichtiger Baustein für das E-Government und den elektronischen Geschäftsverkehr. „Der ‚Einheitliche Ansprechpartner‘ ist ein weiteres die Wirtschaft sehr interessierendes Thema. Mit ihm soll die Aufnahme und Ausübung von Dienstleistungstätigkeiten deutlich erleichtert werden“, erklärte er. Der „Einheitliche Ansprechpartner“ könne Unternehmern bei Betriebsgründungen und -erweiterungen den Behördenmarathon abnehmen. Gleichzeitig könne er wertvolle Impulse für die elektronische Verwaltungsmodernisierung geben und berge somit ein enormes Potenzial für einen Standortvorteil Schleswig-Holsteins. „Auch diese Themen machen die Mediatage für die IHKs und die von ihnen vertretenen Unternehmen so ungemein interessant“, resümiert Biel.
Digitale Assistenten im Gesundheitswesen
Mit dem Fokus auf Gesundheitswesen und Pflege analysieren der Mediagipfel am 16. November und auch der Tag der Wirtschaft am 18. November Chancen und Risiken der digitalen Helfer. Der demografische Wandel der Gesellschaft macht im sozialen Bereich das Thema aktueller denn je. „Unsere Gesellschaft altert, aber mit dem demografischen Wandel bleibt nichts bleibt beim Alten. Neue, digitale Assistenten werden uns noch mehr als heute im Beruf und Alltag unterstützen“, sagte Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der WTSH. „Heute ist es die Einparkhilfe im Auto, das „Internet to Go“ auf dem Smartphone oder der programmierbare Backofen – morgen die virtuelle Arzthelferin, die den Blutdruck misst, das intelligente Haus, das Notfälle seiner Bewohner meldet oder der Rollstuhl, der selbstständig Hindernissen ausweicht. Zeit für die Unternehmen sich jetzt mit den Anforderungen auseinanderzusetzen und sich für diesen Zukunftsmarkt zu positionieren.“
Urheberrecht der Film- und Kinowirtschaft
Dr. Wolfgang Bauchrowitz, stellvertretender Direktor der MA HSH, verwies auf die millionenschweren Schäden durch Raubkopierer im Netz, mit denen die Film- und Kinowirtschaft zu kämpfen habe. Längst diene das Internet nicht allein als zusätzliche Vermarktungsplattform für Kinofilme und TV-Produktionen, zunehmend kursierten dort in großem Umfang Raubkopien. Jedoch nur dann, wenn es innerhalb der Bevölkerung die Akzeptanz und Bereitschaft gebe, für qualitativ hochwertige Filmangebote zu zahlen, könnten diese auch in der Zukunft von Pay-TV-Veranstaltern angeboten werden. „Auch im digitalen Zeitalter müssen probate Mittel zum Schutz vor Filmpiraterie im Netz gefunden werden, um erstklassige Filmangebote weiterhin einem breiten Publikum zur Verfügung stellen zu können. Deshalb hat sich die MA HSH ganz bewusst entschieden, dieses Themenfeld auf den Mediatagen Nord 2010 zu platzieren und die Veranstaltung ‚Piraten im Netz – sind geklaute Filme schöner?’ auszurichten“, so Bauchrowitz weiter.
Smarte Bediener für smarte Geräte
„Neue Techniken und Medienkompetenz sind nicht nur eine Notwendigkeit, wenn wir digital leben, sie erweitern auch unsere Möglichkeiten“, sagte Peter Willers, Leiter des OKSH. „Smarte Geräte brauchen auch smarte Bürgerinnen und Bürger. Damit die Technik nicht den Menschen beherrscht, schult der Offene Kanal interessierte im Umgang mit den neuen Medien.“ Dem OKSH liege dabei der praktische Umgang mit Medien besonders am Herzen. „Das ist ganz unabhängig vom Alter“, ergänzte Willers. Sowohl Jugendliche als auch ältere Menschen könnten von den neuen Möglichkeiten profitieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Medienerziehung. „Das Web 2.0 erfordert auch Eltern 2.0, die sich mit der Materie auskennen“, sagte Willers. Deshalb böte der OKSH auch spezielle Kurse für Eltern, Erzieher und Pädagogen an, um sie fit fürs weltweite Netz zu machen. „Nur wer die Risiken, aber auch die neuen Möglichkeiten der sozialen Netzwerke kennt und sicher damit umgeht, kann sie anderen auch gut vermitteln.“
10. Mediatage Nord
Die Mediatage Nord sind zum zehnten Mal das schleswig-holsteinische Forum, auf dem Unternehmen, Verbände und Institutionen aktuelle Themen und Projekte aus den Bereichen IT, Multimedia, Telekommunikation, audiovisuelle Medien, Medienwirtschaft, -technik, -politik und -bildung präsentieren und zur Diskussion stellen. Organisiert und koordiniert werden die Mediatage Nord von der IHK Schleswig-Holstein, der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH), der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) und dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein (OKSH).
Weitere Informationen
http://www.mediatage-nord.de