"eLearning made in Schleswig-Holstein" - Interview mit Professor Rolf Granow

Lübeck - In der Reihe ONCAMPUS ASPEKTE ist jüngst ein Interview mit Professor Rolf Granow, Geschäftsführer der oncampus GmbH, erschienen. Darin geht es u.a. um die Frage "Was bringt 2008 für oncampus und das eLearning made in Schleswig-Holstein?". ONCAMPUS ASPEKTE: Wenn Sie zurückblicken auf 2007, welches Resümee würden Sie für oncampus ziehen? PROF. GRANOW: 2007 ist es uns gelungen, die Teilnehmerzahlen, sowohl in den Online-Studiengängen als auch insbesondere im Bereich der Weiterbildung stark auszubauen. Wir haben neue Angebote geschaffen wie die zukunftsweisenden Soft Skills online Kurse. Im technischen Bereich kostete uns der Wechsel des Lernraumsystems zur weltweit stark verbreiteten Open Source Lernplattform Moodle erhebliche nstrengungen. Ein weiterer Meilenstein im vergangenen Jahr waren unsere ersten Erfahrungen mit Web 2.0. Die Ergebnisse der Kursteilnehmerbefragungen ermutigen uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen. ONCAMPUS ASPEKTE: Wo ordnen Sie die oncampus Ende 2007 im nationalen und internationalen Vergleich ein? PROF. GRANOW: Wir haben noch einmal deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Das belegen auch die im letzten Jahr abgeschlossenen strategischen Kooperationsverträge, z.B. mit der Virtuellen Hochschule Bayern, mit dem Alpha University College in Äthiopien, mit der TU Warschau und der Swiss German University in Jakarta. Gegenstand der Verträge sind unter anderem die gemeinsame Entwicklung neuer E-Learning-Inhalte, der Einsatz und Austausch bereits vorhandener Kursmaterialien wie auch gemeinsame Vermarktungsaktivitäten. ONCAMPUS ASPEKTE: Haben sich 2007 die Rahmenbedingungen für oncampus geändert? PROF. GRANOW: Positiv hat sich für uns ausgewirkt, dass die Nachfrage nach Studienplätzen in der Bundesrepublik allgemein gestiegen ist. Davon konnten gerade unsere Online-Studiengänge profitieren. So lagen nicht nur die Bewerbungen auf Online-Studienplätze deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch die Anzahl der Einschreibungen konnte erhöht werden, da Hochschulen der Virtuellen Fachhochschule Mittel des Hochschulpaktes dazu genutzt haben, ihre Kapazitäten in den Online-Studiengängen zu erhöhen. Durch die Abschaffung der Rahmenkompetenz des Bundes für die Hochschulen ist die Situation für uns aber auch schwieriger geworden: Es gibt zur Zeit keine bundesweiten Fördermöglichkeiten für die Entwicklung länderübergreifender Hochschulaktivitäten im E-Learning. Stattdessen fördert jedes Bundesland einzeln. Bei Kooperationsprojekten muss jetzt jeder Partner in seinem Bundesland nach einer Finanzierung Ausschau halten. Das erschwert und verlangsamt den Kooperationsprozess. ONCAMPUS ASPEKTE: Welches sind die drei wichtigsten Ziele, die Sie sich für das Jahr 2008 gesetzt haben? PROF. GRANOW: Erstens wollen wir das bereits sehr hohe Niveau unserer Services weiter ausbauen. Dazu werden wir das Qualitätsmanagement unserer Prozesse systematisch verbessern und die Web 2.0-Technologien noch stärker in unsere Dienstleistungen und unser Produktportfolio integrieren. Zweitens werden wir unsere Kooperationsbemühungen massiv verstärken: das gilt sowohl für die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Bereich der Online-Weiterbildung als auch für die Kooperation mit deutschen Hochschulen im Bereich des Online-Studiums. Durch den von Bund und Ländern vereinbarten Hochschulpakt 2020 und die damit geforderte Kapazitätsausweitung an Hochschulen sehen wir hier wichtige Potenziale. Drittens wollen wir zusätzliche Online-Studiengänge in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik zur Einsatzreife bringen, so dass wir der auf diesen Fachgebieten herrschenden starken Nachfrage, insbesondere für berufsbegleitendes Studium, gerecht werden können. ONCAMPUS ASPEKTE: Welches Resümee würden Sie gerne in einem Jahr für 2008 ziehen? PROF. GRANOW: Wir wollen unsere strategische Wettbewerbsposition national und international so stark ausgebaut haben, dass wir damit unsere eigene Entwicklung dynamisch weiterführen können. Und beim nächsten Jahresrückblick möchte ich sagen können, dass wir unser internationales Bildungsangebot als strategische Säule unseres Produktportfolios erfolgreich und dauerhaft etabliert haben. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben für mich gezeigt, welch herausragenden Ergebnisse das Online-Lernen in international und interkulturell zusammengesetzten Gruppen erzielen kann. Das ermutigt mich, diesen Weg engagiert weiterzugehen, um damit auch unserer globalen Verantwortung gerecht zu werden. Das Gespräch führte Gesine Stück. Hintergrund: Oncampus ist einer der führenden europäischen Anbieter im Bereich des Online-Studiums. Mit einem Team von rund 30 Personen werden am Standort Lübeck internationale Studiengänge und akademische Weiterbildungs- angebote entwickelt, betrieben und vermarktet. Diese Module bündeln die Kompetenz von mehr als 150 Professor/innen von nationalen und internationalen Universitäten. Zudem werden die technischen Lösungen für den spezifischen Bedarf von Organisationen zur eigenen Erstellung von E-Learning-Inhalten angeboten.

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