72 Prozent der Deutschen sind online

Laut aktuellem (N)ONLINER Atlas der Initiative D21 ist die Internetnutzung in Deutschland im vergangenen Jahr um 2,9 Prozentpunkte auf 72 Prozent gestiegen. Das Wachstum in Schleswig-Holstein liegt dabei unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Binnen eines Jahres haben somit zwei Millionen Menschen die digitale Welt neu für sich entdeckt. Und auch das aktuelle Wachstum zeigt, dass ohne gezielte Förderung in Zukunft mit geringeren Steigerungen zu rechnen ist. So fällt das diesjährige Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte geringer aus. Bremen, das Land der Onliner Mit aktuell 80,2 Prozent Onliner-Anteil ist Bremen weiterhin einsame Spitze bei der Internetnutzung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein erneut hoher Zuwachs von sechs Prozentpunkten. Auch die anderen Stadtstaaten (Berlin 75,2 Prozent und Hamburg 75 Prozent) sind unter den TOP 5 vertreten. Als einziges Flächenland kann sich Baden-Württemberg mit 76 Prozent dazwischen schieben und belegt den zweiten Platz bei der Internetnutzung unter den Bundesländern. Aufholbedarf in Schleswig-Holstein Mit einem Anstieg von nur 1,3 Prozentpunkten liegt Schleswig-Holstein deutlich unter der durchschnittlichen Wachstumsrate von 2,9 Prozentpunkten. Im Land zwischen den Meeren sind damit 72,2 Prozent der Bevölkerung online. „Das Internet ist in den letzten Jahren für beinahe alle Wirtschaftsbereiche zu einer Basistechnologie geworden. Eine hohe Internetnutzung und breitbandiges Internet sind ein eindeutiger Infrastrukturvorteil im Wettbewerb der Länder und Kommunen. Will man seinen Standort erhalten oder nach vorne bringen, müssen einige Bundesländer bei diesen Faktoren deutlich aufholen“, so Robert A. Wieland, Mitglied des D21-Gesamtvorstandes und Geschäftsführer der TNS Infratest GmbH. Schere zwischen Ost und West Allgemein konnte der Osten nicht aufholen. Im Gegenteil: die Schere zwischen West und Ost öffnet sich weiter. Die Kluft zwischen dem ersten und dem letzten Bundesland ist damit auf gewaltige 17,5 Prozentpunkte angewachsen. Diese Entwicklung zeichnet sich auch beim Stadt-Land-Gefälle ab: Während in Ballungsräumen inzwischen 74,8 Prozent der Einwohner online sind, sind es in Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern gerade einmal 65,8 Prozent. Bildungsgruppen nähern sich weiter an Zum dritten Mal in Folge weist die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung den höchsten Zuwachs bei der Internetnutzung auf. Um 3,9 Prozentpunkte auf 56,6 Prozent stieg die Zahl der Onliner mit Volks- oder Hauptschulabschluss. Trotz dieser positiven Entwicklung liegt diese Bildungsgruppe weiterhin weit hinter den Gruppen mit einem weiterbildenden Schulabschluss (76,2 Prozent Onliner) und der Gruppe mit Abitur oder Studium (88,8 Prozent Onliner). Spitzenreiter sind Schüler, die bereits mit 97,5 Prozent Onliner-Anteil beinahe vollständig im Internet anzutreffen sind. Best Ager mit überdurchschnittlichem Wachstum Auch wenn noch immer die Regel gilt, dass mit steigendem Alter die Internetnutzung abnimmt, verzeichnet auch in diesem Jahr die Altersgruppe 50plus mit 4,7 Prozentpunkten das höchste Wachstum. Inzwischen ist beinahe jeder zweite Best Ager (49,6 Prozent) online. Jedoch werden große Unterschiede in dieser Altersgruppe im Detail deutlich: Während bei den 50- bis 59-Jährigen noch 71,8 Prozent online sind, fällt dieser Wert bei den 60- bis 69-Jährigen auf 54,0 Prozent und bei den über 70-Jährigen ist nur noch knapp jeder Vierte online (23,3 Prozent Internetnutzung). Haushalte mit geringem Einkommen schaffen 50 Prozent-Hürde Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro schaffen in diesem Jahr ebenfalls erstmals den Sprung über die 50-Prozent-Hürde. Trotz Steigerung um 4,5 Prozentpunkte in dieser Einkommensklasse, besteht nach wie vor ein mehr als deutlicher Zusammenhang zwischen der Internetnutzung und dem Einkommen. So sind beispielsweise 92 Prozent der Deutschen mit einem Haushaltseinkommen von über 3.000 Euro bereits online und 80,0 Prozent der Einkommensschicht zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Breitbandnutzung Unverändert zum Vorjahr ist DSL mit weitem Abstand die meist genutzte Internetzugangsart. 42,8 Prozent (Vorjahr 42,5 Prozent) der Bevölkerung gehen darüber breitbandig in die digitale Welt. Die größte Steigerung von 1,2 Prozentpunkten im Breitbandbereich kommt aber dem Kabelanschluss zugute. Aktuell finden 4,5 der Bevölkerung dadurch den Weg ins Netz. Der zweitgrößte Wachstumstreiber ist die Mobilfunknutzung von zu Hause aus: Mit 1,9 Prozent verdoppelt sich nahezu der Bevölkerungsanteil, der diesen Kanal als Hauptzugangsart für die Internetnutzung zu Hause angibt. Gerade die beliebten UMTS-Sticks haben daran einen großen Anteil. Studie (N)ONLINER Atlas Das sind die zentralen Ergebnisse der Jubiläumsausgabe des (N)ONLINER Atlas. Deutschlands größter Studie zur Internetnutzung, die seit zehn Jahren von TNS Emnid / TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 durchgeführt wird. Dabei werden die über 30.000 Interviewten nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand oder Beschäftigung befragt, woraus sich unter anderem detaillierte Rückschlüsse auf die Internetnutzung in den einzelnen Bundesländern, Regierungsbezirken und Ortsgrößenklassen ziehen lassen. Damit bietet die Studie einen ausführlichen Blick auf die momentanen Rahmenbedingungen für die digitale Gesellschaft in Deutschland. Weitere Informationen http://www.nonliner-atlas.de Quelle Initiative D21

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